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11.07.2020

Erstkommunionfeier in Corona-Zeiten

Als sich im November die Eltern der Erstkommunionkinder zum Elternabend trafen, konnte niemand ahnen, wie sehr sich ihre Welt noch vor dem Weißen Sontag verändern würde. Niemand kam in den Sinn, dass der große Tag, auf den sich alle freuten und für den schon die Organisation lief, gar nicht stattfinden würde.
Corona brachte den Terminplan von 59 Kindern und ihren Familien komplett durcheinander. Das Erstkommunionkleid blieb im Schrank und die selbstgebastelte Kerze in der Schachtel.

"Was nun?"

So fragte sich das Pastoralteam des Pastoralraums Neumarkt-West. Wie schon für die Osterfeierichkeiten, so gibt es auch für diese Situation keine Erfahrungen und keine Blaupause. Nichts ist langfristig planbar und niemand weiß, wie lange uns das Thema noch beschäftigen wird. 

Im Mai hat sich das Pastoralteam dazu entschieden, flexible Lösungen anzubieten. Das einfachste wäre freilich gewesen, alles ins nächste Jahr zu verschieben. Die Hoffnung war, dass sich die Situation bis Herbst so weit beruhigt, dass eine konventionelle Erstkommunionfeier möglich ist. Und vor allem für Kinder, die Sonntag für Sonntag zur Kirche kommen und auch lange nach dem Weißen Sonntag noch nicht am Tisch des Herrn teilnehmen können, stand eine relativ schlichte, vorgezogene Feier an einem beliebigen Sonn- oder Werktag zur Auswahl.

13 Familien im Pfarrverband haben sich für letzteres Modell entschieden

Von diesem Sonntag an empfangen jeweils 1-2 Kinder zum ersten Mal die heilige Kommunion. Bewusst sollte es keine Feier sein, bei der Familienangehörige die wenigen Plätze der Kirche füllen und die normale Sonntagsgemeinde außen vor bleiben muss. Die Erstkommunion ist ein Fest der Pfarrgemeinde.

Da die Vorbereitung auf die Erstkommunion im März ohne Vorwarnung unterbrochen wurde, trafen sich die Kinder in den vergangenen Wochen zu katechetischen Nachmittagen, um im Crashkurs-Verfahren die wichtigsten Inhalte zu wiederholen bzw. zu erlernen. Die Hygienemaßnahmen, die natürlich auch hier Anwendung fanden, sind die Kinder inzwischen von der Schule gewohnt. Was der Crashkurs nicht leisten konnte, legen wir vertrauensvoll in die Hände der Eltern. Sie sind ja die ersten Religionslehrer ihrer Kinder. "Es ist heilsam, wenn Sie mit den Kindern ins Gespräch kommen, beten, singen und eine Kerze anzünden. Leiten Sie sie zu einem lebendigen Glauben und einem häufigen Kommunionempfang an."

Den 13 Kindern, die jetzt im Juli/August zum ersten Mal den Leib Christi empfangen werden, wünschen wir einen schönen Tag und die tiefe Erfahrung der Freundschaft mit Jesus, Heiland der Menschen. Und wir freuen uns schon auf die klassische Erstkommunionfeier dann im Herbst, an der auch die, die schon hatten, im Sinn einer Erinnerung und Vertiefung ihrer Erstkommunion nochmal teilnehmen dürfen.