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30.04.2020

Priorität im Dekanat: Menschen zu einem lebendigen Glauben einladen

Foto: Peter Weidemann, in: pfarrbriefservice.de

Neumarkt (dbnm) - Die Feier von öffentlichen Gottesdiensten ist ab dem 4. Mai 2020 wieder möglich. Der Dekan Artur Wechsler und seine beiden Stellvertreter, Pfarrer Stefan Wingen aus Neumarkt und Pfarrer Martin Fuchs, haben darüber beraten, welche Konsequenzen dies für das Dekanat Neumarkt hat.

Die Geistlichen rufen die Pfarrgemeinden dringend dazu auf, die staatlichen und kirchlichen Hygiene- und Abstandsgebote einzuhalten und die Zahl der Ehrenamtlichen in liturgischen Funktionen weiterhin so gering wie möglich zu halten. „Wir wollen verantwortungsvoll für das leibliche und seelische Wohl der Gläubigen sorgen“, betonen sie eigens in einer Stellungnahme. Gläubige, die zu einer Risikogruppe gehören, sollten auch weiterhin von der Mitfeier der Gottesdienste Abstand nehmen. das gelte auch für Priester und hauptamtliche Mitarbeiter.

Die Diözese Eichstätt hatte zuvor mitgeteilt, dass in diesem Jahr keine Firmungen mehr stattfinden, Taufe, Erstkommunion und die kirchliche Trauung nur auf Antrag an die Diözese gefeiert werden könnten. Auch Fronleichnamsprozession können heuer nicht in der üblichen Form stattfinden. Dekan Wechsler und seine Stellvertreter geben den Pfarreien zu bedenken, in wie weit Bittgänge und Wallfahrten den staatlichen und kirchlichen Vorschriften entsprächen. „Leider werden auch die beiden Dekanatswallfahrten zum Petersberg und nach Wolfsricht heuer nicht möglich sein“, äußerten die Geistlichen.

Sie verwiesen außerdem darauf, dass nicht in allen Kirchen, auch in den Pfarrkirchen, die Möglichkeit besteht, die Abstandsregeln einzuhalten und die kirchlichen Vorgaben zu erfüllen. Nicht überall, wo es gewünscht werde, könne in den nächsten Wochen und Monaten ein Gottesdienst gefeiert werden. Auch die Kommunionspendung sei nicht in allen Messfeiern möglich. Die Pfarreien werden gebeten, durch Texte, Musik und Stille zur „geistigen Kommunion“ einzuladen.

„Wichtig ist uns weiterhin, dass wir auch in nächster Zeit zur Mitfeier von zuhause und zum Kontakt mit der örtlichen Gemeinschaft einladen“, heben Wechsler und die beiden Stellvertreter hervor. Das Live-Streaming von Messfeiern, der Verweis auf Gottesdienstübertragung, die Bereitstellung von Gebeten und Gottesdienstvorschlägen und die Öffnung von Kirchen und Kapellen solle auch weiterhin angeboten werden. Die drei empfehlen außerdem, gerade zu Menschen, die einer Risikogruppe angehören, „Kontakt etwa durch ein Telefonat, Briefe oder einen schriftlichen Gruß aufzunehmen.“ Sie betonen auch, dass Sitzungen von Ehrenamtlichen nicht erlaubt sind, solange die Ausgangsbeschränkungen gelten, und dass auch das Veranstaltungsverbot einzuhalten sei.

Für das Dekanat Neumarkt wurde die laufende Jahresplanung mit Wallfahrten, Konferenzen und Zusammenkünften zunächst ausgesetzt. Man wolle vielmehr in Workshops und anderen Gesprächsformaten den Fragen nachgehen, die die letzten Wochen der Krise aufgeworfen hätten: Wie sind unsere Pfarreien zukünftig in Medien und Öffentlichkeit präsent, wie kann die Lebenswelt der Menschen stärker in den Blick genommen werden oder wie können über den Gottesdienstbesuch hinaus Anregungen für das persönliche Glaubensleben gegeben werden? „Wir laden dazu ein, die Krise als Chance zu verstehen“, schließen die Geistlichen ihre Erklärung ab, „Vorrang soll für uns im Dekanat die Frage haben, wie wir als Kirche Menschen zu einer lebendigen Beziehung mit Gott einladen können.“