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10.02.2020

Klausur des Pfarrverbandes

Treffen der Verantwortlichen im Kloster Plankstetten

Zum ersten Mal machten sich am Freitag, 07.02.2020 die Mitglieder der beiden Pfarrgemeinderäte und der Kirchenverwaltung von St. Augustin und St. Canisius zusammen mit den hauptamtlichen Kräften auf den Weg ins Kloster Plankstetten zur Klausur. Als Dozentin konnte Dr. Bettina-Sophia Karwath, Leiterin der Abteilung für Fort- und Weiterbildung des pastoralen Personals in der Diözöse Eichstätt, gewonnen werden. Nach dem Abendessen trafen sich alle zur ersten Einheit. Anfangs gab es eine Vorstellungsrunde zum näheren Kennenlernen. Unsere erste Aufgabe bestand darin - aufgeteilt in drei Gruppen (St. Augustin, St. Canisius und Hauptamtliche) - zu den Bereichen "Kirche, Gesellschaft, Gemeinde und PGR/KV" von den vorgegebenen Begriffen (Religion/Gott, Kirche, Arbeit, soziales Engagement, Aufmerksamkeit und Unglück) die für die jeweilige Gruppe 3 Wichtigsten nach Priorität 1 - 3 zu zuordnen. Jede Gruppe hatte dann ausreichend Gelegenheit ihr Ergebnis vorzustellen. Rege und für alle interessante Diskussionen schlossen sich an. Mit einem gemütlichen Beisammensein klang der Abend aus. 
Der zweite Tag begann mit einem spirituellen Impuls durch Pfarrer Erich Schredl und einem Zitat von Simone Weil zum Begriff "Aufmerksamkeit". Zu Anfang beschäftigten wir uns mit der Biografie von Simone Weil (*1909 / +1943). Sie war Jüdin, jedoch nicht praktizierend, Philosophin, Gewerkschafterin und Mystikerin. Ihr Lebenszeugnis berichtet von einem Leben "Auf der Schwelle". Unter anderem stand sie zwischen Judentum und Christentum. Letztlich konnte sie sich nicht zur christlichen Taufe entschließen, obwohl sie dem Christentum sehr nahe stand. Charles de Gaulle sagte über sie: "Eine unbekannte Verrückte"; Simone de Beauvoir "Ich beneide sie um ihr Herz, das fähig war für den ganzen Erdkreis zu schlagen". Ein reger Gedankenaustausch unter den Teilnehmern hat sich angeschlossen. Eine weitere Gruppenarbeit bestand darin, Texte und Zitate von Simone Weil zu analysieren. Nachmittags wurde uns die Aufgabe gestellt, sich in zwei Stuhlkreisen gegenüber zu setzen und zu versuchen jeweils eine Minute lang dem Gegenüber sein Resultat der Klausur zu berichten. Der "Partner" durfte dabei nur zuhören. Der Auftrag bestand darin, dem Sprechenden die ganze Aufmerksamkeit zu schenken und ihn nicht zu unterbrechen. Die Übung wurde mehrmals wiederholt und die Teilnehmer entsprechend durch gewechselt. Dies war für alle sicherlich eine neue Erfahrung. 
Den Abschluss der Klausur bildete ein gemeinsamer Gottesdienst, textlich auf die Person "Simone Weil" abgestimmt. Fazit: Nicht nur für den Pfarrverband sondern auch für jeden Einzelnen von uns war es ein lohnenswertes und interessantes Wochenende, welches wir gemeinsam genießen durften! Eine Wiederholung wäre wünschenswert!

© Bilder: Manfred Spenger / Text: Albert Schneider, 2020