Ingolstädter Kirche St. Augustin soll saniert werden
Ingolstadt. (pde) – Die Zeltdachkirche St. Augustin im Ingolstädter Süden muss saniert werden und erhält im Zuge der Renovierung auch eine liturgische Neuordnung. Bereits seit zehn Jahren plant die Pfarrei dieses Bauprojekt, nun gehen die Planungen in den Endspurt.
Notwendige Sanierung
„Eine Sanierung der Kirche St. Augustin ist nach aktuellem Stand unumgänglich“, erklärt der Pfarrer Erich Schredl von der Pfarrei St. Augustin. „St. Augustin befindet sich inzwischen in einem Zustand, dass wir große Teile der Bausubstanz der Kirche erneuern müssen.“ Dazu gehören neben dem Zeltdach auch die Betonelemente der Außen- und Innenwand, der Turm und die Statik des Glockenstuhls. Auch die Elektronik sowie die Heizung müssen erneuert werden. Geplant ist eine Umstellung der Heißluftheizung mit Öl auf eine Fußbodenheizung mit Fernwärme. Im Zuge der Sanierung soll auch der Raum liturgisch neu geordnet werden. „Wir müssen nicht nur das Gebäude modernisieren, sondern auch den Raum für die Bedürfnisse der Menschen hier vor Ort“, sagt Pfarrer Schredl.
Zukunft von St. Monika
Um die Sanierung von St. Augustin zu finanzieren, soll das Areal von St. Monika, welches ebenfalls zur Pfarrei gehört, an die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Ingolstadt GmbH (GWG) im Erbbaurecht vergeben werden. Das Grundstück selbst bleibt in der Hand der Kirchenstiftung. Dieses ist momentan bebaut mit der Filialkirche St. Monika, dem Kindergarten, einem Schwesternhaus und einem Pfarrheim. „In den vergangenen Jahren haben wir uns viele Gedanken gemacht, wie wir uns die Sanierung von unserer zentralen Pfarrkirche leisten können. Es hat sich in den letzten acht Jahren herausgestellt, dass in unserer Pfarrei die finanziellen Mittel nicht mehr ausreichen, um zwei pastorale Zentren mit Kirche, Pfarrheim halten zu können“, erklärt Schredl. Daher haben Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung vor zwei Jahren an 1.200 Haushalte Flyer geschickt und um Hilfe für St. Monika gebeten. Als gerade einmal 48 Rückmeldungen kamen, war für die Gremien der Pfarrei klar, dass man damit keinen pastoralen Bedarf mehr begründen kann. Auch die Katholikenzahlen sowie Gottesdienstbesucher gingen in den vergangenen Jahren stark zurück.
Für einen geeigneten Investor legten die Pfarrei und das Bistum Eichstätt gemeinsam strenge Kriterien an. „Wir wollten, dass das Grundstück sozial, karitativ oder lokal genutzt wird, der Investor aus der Region kommt und dass dieser nachhaltig bauen wird. All dies erfüllt nach aktuellem Stand die GWG“, erklärt Josef Heinl, Leiter des Bauamts des Bistums Eichstätt, die Entscheidung für die GWG. „Wenn diese Planung zum Abschluss kommt, könnte die Pfarrei und ihre Kirchenstiftung ein Beispiel für andere werden: sie retten eine Kirche mit überwiegend eigener Kraft, indem sie sich um eine Kirche samt Nebengebäuden verringern“, würdigt Heinl die Pläne der Pfarrei.
Wie geht es weiter?
Nach aktuellem Stand plant die GWG die Bebauung mit sozialen Wohnungsbau, der überwiegend für Familien mit Kindern ausgerichtet werden soll. Daher soll auch der Kindergarten auf dem Grundstück von der GWG wieder neu errichtet werden, die Kirche möchte weiterhin Träger der Einrichtung bleiben. Die Kirchenstiftung und die GWG seien in Verhandlungen, so dass ein kindgerechter Übergang für die Kita ermöglicht wird, versichert Schredl. Außerdem ist ein Raum vorgesehen für Gottesdienste und Versammlungen der Gemeindemitglieder in St. Monika, damit die Kirche nicht aus dem Viertel verschwindet. Wenn der soziale Wohnungsbau gelingt, kann aus dem Erlös die Sanierung der Pfarrkirche St. Augustin zum großen Teil mitfinanziert werden. Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung der Pfarrei stimmten für diese Lösung, auch wenn das bedeutet, dass die Kirche St. Monika profaniert und abgerissen werden müsste.