Christian Schrödl verlässt Neumarkter Dekanatsbüro
Die Diözese Eichstätt schließt das Dekanatsbüro bis zum Ende des Jahres. Dekanatsreferent Christian Schrödl wechselt daher bereits zum 1. September als „Referent für pastorale Aufgaben“ in die Neumarkter Münsterpfarrei St. Johannes. Weiterhin wird er als Projektleiter für die Stadtkirche Neumarkt tätig sein.
Schrödl war seit August 2013 Dekanatsreferent für die beiden Dekanate Neumarkt und Habsberg und hatte seinen Dienstsitz im Neumarkter Johanneszentrum. Der 50-jährige Theologe arbeitete dabei eng mit den Dekanen, aber auch mit der Katholischen Erwachsenenbildung und der Katholischen Jugendstelle im selben Haus zusammen.
Vielfältiges Aufgabenspektrum
Zu den Aufgabenfeldern der Referenten gehörten neben der Geschäftsführung der beiden Dekanate auch repräsentative Tätigkeiten, die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, das Veranstaltungsmanagement, die Begleitung von Ehrenamtlichen, die pastorale Entwicklungsarbeit in der Region und zuletzt auch die Leitung des Stadtkirchenprojekts Neumarkt. In dieser Zeit unterstütze er die ökumenische Notfallseelsorge, war auch häufig als Vortragsredner tätig, begleitete die Neumarkter Krippenausstellung theologisch, arbeitete in der Initiative Stolpersteine Neumarkt-Sulzbürg mit und bereitete die jährliche Marriage Week im Februar vor. Meilensteine seiner Arbeit waren der Dekanatstags 2015 in Freystadt oder die Entwicklung der Gesprächs- und Veranstaltungsformate „Netzwerk Junge Kirche“, „Aufbruch- und Entdeckertag“ und „Dekanatsforum“. Außerdem war Schrödl Initiator der ökumenischen „Nacht der offenen Kirchen“, die seit 2016 im zweijährigen Rhythmus stattfindet. Bereits zum vierten Mal bricht er in diesen Tagen mit einer ökumenischen Reise nach Rom auf. Dankbar wurde seine Arbeit von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort vor allem in den Corona-Jahren 2020 bis 2022 angenommen, als er in regelmäßigen Newslettern über den aktuellsten Stand der Pandemie-Maßnahmen berichtete und zudem eine ökumenische Reihe geistlicher Worte in den Neumarkter Tageszeitungen betreute. „Ich bin sehr froh über das weite Aufgabenspektrum, das es in den letzten Jahren zu bearbeiten galt“, erklärt Schrödl, „und ich denke, dass diese Tätigkeit gut meinen Talenten und Fähigkeiten entsprach“.
In zwölf Jahren viel gesät
In seinen Abschiedsworten an das hauptamtliche Personal der Dekanate Neumarkt und Habsberg wirft Schrödl einen differenzierten Blick auf die Arbeit des Dekanatsbüros: „Manches ist auch hier im Dekanatsbüro bruchstückhaft geblieben. Und auch uns sind immer wieder Fehler unterlaufen. Manche Dinge wurden vielleicht falsch eingeschätzt oder nicht im notwendigen Tempo bearbeitet.“ Dafür bittet der scheidende Dekanatsreferent um Entschuldigung. Er wird aber auch deutlich: „Nicht überall in den beiden Dekanaten wurden unsere Anliegen geteilt und manche unsere Bemühungen ließ man durchaus ins Leere laufen.“ Doch mit Blick auf dem Sämann im Evangelium schreibt Schrödl auch: „Durch das Dekanatsbüro wurde in den letzten zwölf Jahren viel ausgesät. An der ein oder anderen Stelle durften wir in diesem Zeitraum kleine Früchte ernten. Manchmal aber wissen wir nicht, ob wir uns vergeblich bemüht haben oder ob noch Früchte aus unserer Arbeit entstehen und reifen können.“ Wichtig war dem Team des Dekanatsbüros jedoch immer, „das Kennenlernen, das Miteinander, den Austausch und die Vernetzung zu stärken, dadurch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu motivieren und so auch eine gegenseitige Wertschätzung zu ermöglichen.“ Schrödl erklärt außerdem, wie er seinen Dienst verstanden habe, nämlich als „Dienstleister für die Ehrenamtlichen, das pastorale Personal, die Pfarrbüros, die kirchlichen Dienststellen und die Kooperationspartner“. Das Team habe versucht, „das, was an uns herangetragen wurde, zeitnah und so gut wie möglich zu bearbeiten.“
Enges Miteinander der beiden Dekanate
Wichtig waren dem Dekanatsreferenten auch die Mottos der beiden Dekanate. In Neumarkt gab man sich den Slogan „Gemeinsam suchen. Zusammen finden.“ als Grundlage für die Arbeit. Schrödl war es immer wichtig, an einer Weggemeinschaft von Haupt- und Ehrenamtlichen, von Geweihten und Laien, von Pfarrgemeinden und kirchlichen Dienststellen, von Bewahrern und Modernisierern mitzubauen. Auch das Motto des Dekanates Habsberg, „Neue Wege gehen“, beeinflusste die Arbeit des Dekanatsbüros: „Wir probierten vieles aus, ließen uns auf Neues ein und provozierten den gewohnten kirchlichen Betrieb manchmal auch“, weiß Schrödl. “Ich freue mich, dass es dabei gelungen ist, die beiden Oberpfälzer Dekanate unseres Bistums näher zusammenzubringen und für die ganze Region zu denken und zu arbeiten“, ergänzt er schließlich. Die enge Kooperation von Neumarkt und Habsberg sei, so der scheidende Dekanatsreferent, in Zeiten rückläufiger Ressourcen besonders wichtig. Leidenschaftlich schreibt er daher an die Mitglieder der beiden höchsten Laiengremien der beiden Dekanate: Bringen Sie sich, im Rahmen Ihrer Möglichkeiten, in das Leben der Dekanate Neumarkt und Habsberg ein und nutzen Sie die Angebote des Austauschs und der Vernetzung, der gegenseitigen Wertschätzung und Bestärkung, der geistlichen Weggemeinschaft. Denn dies hilft uns, in schwierigen Zeiten leerer Kassen und steigender Kirchendistanz, in unserer Region die Frohe Botschaft zu leben und zu verkünden.“


