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19.01.2023

Weihnachtsliedersingen

Foto: Klier

Zu einem Weihnachtsliedersingen mit zwei Franziskanerpatres aus Freystadt hatte der Pfarrverband Hilpoltstein in die Stadtpfarrkirche Hilpoltstein eingeladen. Schon lange vor Beginn war kaum mehr ein Platz im Gotteshaus frei, denn einer der Mitwirkenden, Pater Adam Cysz, ist in Hilpoltstein wohlbekannt. Er hatte sein Pastoraljahr bei Stadtpfarrer Franz Josef Gerner absolviert. Als er dann im Jahr 2019 zum Priester geweiht wurde, war eigens eine Delegation nach Polen gereist.
            „Wir möchten, dass ihr alle „gscheit“ mitsingt und nicht mit traurigen Gesichtern dasitzt“, forderte Pater Bartimäus Trabecki die Besucher lachend auf. Das erste Lied „O, du fröhliche“ griff denn auch gleich die entsprechende Stimmung auf. Mit sonoren, wohlklingenden Stimmen unterstützten die beiden Patres den Gesang, dazu griff Pater Bartimäus beherzt in die Tasten des Keyboards und Pater Adam in die Saiten seiner Gitarre. Steffi Alt steuerte ergänzend auf der Querflöte die leiseren Töne bei.
            Stadtpfarrer Gerner erinnerte bei seinen Begrüßungsworten daran, dass an diesem Sonntag, der Taufe des Herrn, die Weihnachtszeit zu Ende gehe. Er wünschte Gottes Segen für das neue Jahr und wies darauf hin, dass die Spenden für die Orgel bestimmt seien.
             Heiter ging es weiter, als Marianne Herzog die Geschichte eines fünfjährigen Bauerbuben vorlas, der zum ersten Mal von einem Berghof in die Mitternachtsmesse in die Stadt durfte. Seinem Vater erzählte er später von einem „Moh“ (Mann)  und zwei Buben, die im Nachthemd in der Kirche waren. Der Moh habe vom Teufel geredet und aus einem großen Buch vorgelesen, das die beiden Buben dann weggetragen hätten. Von der Empore habe ein Chor geplärrt und schließlich habe der Moh auch noch Brotzeit auf einem großen Tisch gemacht und dann alle Leute mit Wasser bespritzt. „Du“, sagte da der Vater zur Mutter, „wir müssen mit dem Buben öfter in die Kirche gehen.“
            Das rhythmusbetonte Lied „Es schallt die Stimme“ wurde von der Querflöte stimmig eingeleitet. Dann war sogar Mitklatschen angesagt. Ebenso beim Lied „Kommt ihr Hirten“. Wer den auf Deutsch übersetzten polnischen Text nicht kannte, konnte ihn auf einer Projektion ablesen. Dafür sorgte Luca Coppola.    
            Franz von Assisi hatte bereits im Jahre 1223 in einer Höhle bei Greccio in Italien am 25. Dezember 1223, also vor 800 Jahren, eine Krippe mit lebenden Tieren nachgestellt. In einer echten Futterkrippe lag ein Jesuskind aus Wachs. Das wurde von der Bevölkerung begeistert aufgenommen. Das schwungvolle Lied „Engel auf dem Felde singen“ passte dazu. Genauso wie „Pójdźmy wszyscy do stejenki“ , auf Deutsch: „Kommt alle zum Stalle“. Schellenklänge und Klatschen unterstrichen den Lobgesang „Gloria in excelsis Deo“.
            Still und verhalten erklang „Schlaf ein, mein Jesuskind“, bei dem das Mütterlein die (Freuden-) Tränen trocknen sollte. Doch sogleich war mit „Nun freut euch, ihr Christen“ (Adeste fideles ) die lebhaft-heitere Stimmung wieder hergestellt. In einer Erzählung kommen nach den drei Weisen drei Frauen an die Krippe. Sie schenken andere Güter, nämlich Lebensfreude, Zeit und Liebe.
            Nicht enden wollte der im Stehen gespendete Applaus. Mit „Vergelt’s Gott fürs Mitsingen“ bedankte sich Pater Bartimäus. Nach dem Vorspiel durch Querflöte und Gitarre stimmte die Gemeinde in das bekannteste aller Weihnachtslieder ein: „Stille Nacht, heilige Nacht“. Aber noch einmal gewann polnisches Temperament als Zugabe die Oberhand. Mit freudig-heiterer Stimmung ging das nicht gerade in üblicher Form gehaltene Weihnachtsliedersingen zu Ende: „Spiewajmy i grajmy Jezusowi“ (Singen und tanzen wir für das Jesuskind) interpretierten die beiden Patres mit volltönenden und wohlklingenden Stimmen.