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21.10.2021

„Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung“: Synode in der Diözese Eichstätt eröffnet

Von links nach rechts: Domvikar Thomas Stübinger, Bischöflicher Beauftragter für die Synode 2021-2023 in der Diözese Eichstätt, Bischof Gregor Maria Hanke und Diözesanratsvorsitzender Christian Gärtner. Foto: Geraldo Hoffmann/pde

Mit einer Vesper am Kirchweihsonntag in der Eichstätter Schutzengelkirche hat Bischof Gregor Maria Hanke den weltweiten synodalen Prozess für das Bistum Eichstätt eröffnet. Synodalität beginne mit einer Haltung des Wahrnehmens und Hörens und bedeute nicht eine Demokratisierung der Kirche, sagte der Bischof.

„Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe, Sendung“ lautet das Motto der Synode 2021-2023. Mit dem synodalen Prozess für die Weltkirche steht Papst Franziskus nach den Worten von Bischof Hanke in der theologischen Linie des 2. Vatikanischen Konzils, „das Kirche als Communio, Kirchesein als Gemeinschaft mit dem dreifaltigen Gott betont.“ Kirche als erfahrbare Gemeinschaft des Heiligen Geistes zu leben, brauche gute Formen eines kirchlichen Miteinanders, in denen die Teilhabe an der Verantwortung für die gemeinsame Sendung praktiziert werde. Dieser wichtige Aspekt des Kircheseins solle nach dem Wunsch des Papstes lebendiger, konkreter werden. „Es geht auch darum, von unserer gemeinsamen Berufung besser Zeugnis zu geben, der Mission der Kirche, der Evangelisierung zu dienen“, betonte Hanke.

Der Papst machte immer wieder auf ein Fehlverständnis seines Anliegens aufmerksam, so Hanke weiter: Synodalität besage nicht, das demokratische System einfach in der Kirche zu installieren und durch das Instrument des Parlamentarismus, durch Mehrheitsfindung Themen und Forderungen abzuarbeiten. „Grundlage der Synodalität muss sein, das Sprechen Gottes und die Gegenwart des Herrn zu entdecken, in der Schrift, in Lehre und gemeinsamen Weg der Kirche, in der Geschichte, in der Gegenwart dieser Welt in sogenannten Zeichen der Zeit, an den Rändern der Gesellschaft“, sagte der Eichstätter Bischof. Synodalität beginne für den Papst als geistliche Haltung des Wahrnehmens und Hörens. „Gemeinsames Hören schließt die Bereitschaft ein, sich selbst zu überschreiten, um auch das zuzulassen, was der andere glaubt zu hören.“ In dieser Haltung könne die Kirche besser erkennen, was der Herr von ihr will und auf dieser Grundlage schließlich Entscheidungen in Einmütigkeit treffen.

Die Gläubigen im Bistum Eichstätt sind aufgerufen, sich am synodalen Prozess zu beteiligen. Domvikar Thomas Stübinger, Bischöflicher Beauftragter für die Synode, erläuterte bei der Vesper den geplanten Ablauf. In den kommen Monaten sollen sich Pfarreien, Pastoralräume und andere kirchliche Einrichtungen mit den zehn Themenfeldern der diözesanen Phase auseinandersetzen. Die Überschriften dazu heißen: „Die Weggefährten“, „Zuhören“, „Das Wort ergreifen“, „Feiern“, „Mitverantwortung für die gemeinsame Sendung“, „Dialog in Kirche und Gesellschaft“, „Ökumene“, „Autorität und Teilhabe“, „Die Stimme des Heiligen Geistes wahrnehmen und Entscheidungen treffen“ sowie „Die Synodalität als Bildungsprozess“. Die Beiträge aus dem Beratungsprozess werden in ein zehnseitiges Papier zusammengefasst, das die Diözese Eichstätt vor April 2022 bei der Deutschen Bischofskonferenz einreicht. Die Bischofskonferenzen und Synoden der Ostkirchen erstellen dann jeweils eine Zusammenfassung, die sie wiederum der Bischofssynode übermitteln. Auf der Grundlage der Zusammenfassungen werden anschließend die erste und später die zweite Fassung des Arbeitsdokuments erstellt. Abschließend findet im Oktober 2023 die Generalversammlung der Bischofssynode in Rom statt. „Es ist schon ein straffer Zeitplan und eine Herausforderung, in dieser Zeit auch möglichst alle mitzunehmen“, sagte Stübinger. Er hoffe, dass die Weltsynode den deutschen Blick im Synodalen Weg befruchte und weite. „Auch unsere schon gemachten Erfahrungen mit dem Synodalen Weg könnten den gesamtkirchlichen Weg bereichern.“.

Diözensanratsvorsitzender Christian Gärtner sagte bei der Vesper, seitdem er sich damit beschäftige, wie man die Texte des von Papst Franziskus ausgerufenen Prozesses mit dem Synodalen Weg der katholischen Kirche in Deutschland zusammenbringen könne, habe er im Kopf einen Ohrwurm von einem bekannten Lied: „Dieser Weg wird kein leichter sein. Dieser Weg wird steinig und schwer“. Dennoch hoffe er, „dass wir durch den weltweiten Prozess dazu beitragen können, dass wir als Kirche nicht mehr länger wie aus der Zeit gefallen und an unseren eigenen ethischen Ansprüchen gescheitert wahrgenommen werden, sondern wieder unserem eigentlichen Auftrag gerecht werden können: als Gemeinschaft der Glaubenden die frohe Botschaft von der Liebe Gottes und den Auftrag, jeden Nächsten zu lieben, beispielhaft vorzuleben, um so zu bezeugen, wie wir Menschen weltweit in Frieden miteinander und mit der Schöpfung leben können“.

Weitere Informationen zum synodalen Prozess in der Diözese Eichstätt gibt es unter www.bistum-eichstaett.de/synode.