Bistum schließt Dekanatsbüros und Jugendstellen: Schmerz über den Verlust pastoraler Anlaufstellen
„Wir wurden am gestrigen Mittwoch, 5. Februar, darüber informiert, dass die Dekanatsbüros im Bistum Eichstätt bis zum 31. Dezember 2025, die Katholischen Jugendstellen bis zum 31. Dezember 2026 geschlossen werden.
Die Diözese hat dies mit der Pressemitteilung „Aufbruch hin zu den Menschen: Neue Wege in der Pastoral des Bistums Eichstätt“ bereits bekannt gegeben.
Die Schließung des Dekanatsbüros und der Jugendstelle schmerzt uns sehr, denn mit diesen beiden Einrichtungen konnten wir in den vergangenen Jahren „gemeinsam suchen, zusammen finden und neue Wege gehen“ – wie es die Mottos der beiden Dekanate Neumarkt und Habsberg beschreiben.
Mit Hilfe des Dekanatsbüros ermöglichten wir seit 2013 in vielfältigen Begegnungsformen Nähe und Nachbarschaft, überpfarrliche Gemeinschaft und Wertschätzung, Austausch und Begleitung sowie gegenseitige Motivation und Bestärkung. In der Begleitung von Ehrenamtlichen, der ökumenischen Zusammenarbeit, der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit wurden zahlreiche Impulse gesetzt und Angebote geschaffen. Unter dem Anspruch von Professionalität und Verlässlichkeit wurden die Dekanate als Gesprächs- und Kooperationspartner ernstgenommen. Das Dekanatsbüro trug dazu bei, Kirche in der Gesellschaft ein Gesicht zu geben.
Bei der Verlagerung von bisherigen Arbeitsbereichen der Dekanatsbüros auf die Pfarreien bzw. Pastoralräume bleibt zu hoffen, dass dafür über die täglichen Grundaufgaben in der Pastoral hinaus noch Freiräume und Möglichkeiten vorhanden sind. Es wird sicherlich eine große Herausforderung für die Pastoralräume, die Vernetzung in dem gewohnten Maß zu leben und zu praktizieren.
Mit dem Dekanatsbüro ist in den letzten Jahren sowohl für Haupt- als auch Ehrenamtliche eine Anlaufstelle mit Nähe zu den Menschen entstanden. Dabei war uns die Vision eines Miteinanders wichtig, das die Breite des kirchlichen Lebens abbildet: wir verstanden uns als Weggemeinschaft von Mitarbeitenden in der pfarrlichen Seelsorge, in den kirchlichen Dienststellen und den katholischen Organisationen und Gemeinschaften der Region – unabhängig von Mentalität, theologischer Ausrichtung oder spiritueller Prägung. Dass Haupt- und Ehrenamtliche gemeinsam die gesellschaftlichen und kirchlichen Veränderungsprozesse mitgestalten, war und ist uns dabei ein großes Anliegen.
Besonders gelungen ist dies etwa am 25. Januar, als wir nach Neumarkt zum vierten Dekanatsforum der beiden Dekanate Neumarkt und Habsberg einluden. Seit 2021 kommen im Rahmen dieses neu entwickelten Formats über 50 Haupt- und Ehrenamtliche aus den verschiedenen Arbeits- und Tätigkeitsbereichen zusammen, um spirituelle Themen zu vertiefen, pastorale Fragen zu erörtern und sich dabei gegenseitig zu ermutigen.
Das Dekanatsbüro verstand sich in diesen Prozessen nie als Verwaltungsstelle, sondern als Anlaufort für die Mitarbeitenden vor Ort sowie als Motivation für pastorale Entwicklung. Mit großer Flexibilität war das Team des Dekanatsbüros ein zuverlässiger Ansprechpartner für Fragen aus den Pastoralräumen und Dienststellen, aus den Medien und dem gesellschaftlichen Leben.
Durch die Arbeit des Dekanatsbüros ist seit 2013 über starre Dekanatsgrenzen hinaus eine lebendige Vernetzung entstanden. Die beiden Dekane Stefan Wingen und Elmar Spöttle sind dafür sehr dankbar. Sie bedanken sich bei Dekanatsreferent Christian Schrödl und den beiden Dekanatssekretärinnen Michaela Walter-Nutz und Martina Weber für die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit.
Wir freuen uns über das Vertrauen, das die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeit des Dekanatsbüros entgegengebracht haben, und die Bereitschaft, mit uns zusammen Kirche nahe bei den Menschen zu gestalten.
Diesem Anspruch wollen wir auch unter geänderten Bedingungen gerecht werden, um die Frohe Botschaft in unserer Region glaubwürdig zu leben und zu verkünden.“
Stefan Wingen, Dekan von Neumarkt
Elmar Spöttle, Dekan von Habsberg
Christian Schrödl, Dekanatsreferent Neumarkt und Habsberg