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03.06.2022

Mehr als Schäferromantik - Ein Impuls für den Alltag

Foto: pixabay

Eine Hirte mit einer Schafherde auf den Wiesen oder Hängen unserer Oberpfälzer Landschaft – das zieht unsere Blicke an und erregt unsere Aufmerksamkeit. Bei manchem von uns mag das Gefühl von Naturverbundenheit und Schäferromantik auslösen. Doch eigentlich wissen die meisten recht wenig über Schafhaltung und die Tätigkeit des Schäfers.

Zu den ersten Darstellungen, die an Jesus erinnern, zählt das Bild vom Hirten und den Schafen. Jesus selber war wohl gut vertraut mit der Welt eines Hirten. Er kannte diese harte Arbeit wusste um die große Verantwortung des Hirten gegenüber den Schafen. Die Welt eines Hirten hat Jesus auch auf die Beziehung zwischen Gott und den Menschen übertragen. Dabei greift er die Worte des alttestamentlichen Propheten Ezechiel auf, der Gott als Hirten bezeichnet: „Ich werde meine Schafe auf die Weide führen, ich werde sie ruhen lassen. Die verloren gegangenen Tiere will ich suchen, die vertriebenen zurückbringen, die verletzten verbinden, die schwachen kräftigen, die fetten und starken behüten. Ich will ihr Hirt sein und für sie sorgen, wie es recht ist.“ (Ez 34, 15-16)

Jesus schenkt uns durch seine Frohe Botschaft, durch sein Reden und Handeln die Zuversicht, auf Gott als umsichtigen und fürsorglichen Hirten zu vertrauen. Und schließlich will dieser Jesus uns selbst zu einem guten Hirten werden: Er lädt uns ein, auf ihn zu hören und ihm zu folgen, sich auf ihn einzulassen, unser Leben nach ihm auszurichten – um dadurch tiefer in die Gemeinschaft mit Gott hineinzuwachsen.

„Der Herr ist mein Hirte!“ – so beten wir immer wieder im Psalm 23. Damit kommt zum Ausdruck, dass unser christlicher Glaube eine Einladung zum Vertrauen und zu einer Weggemeinschaft mit Gott ist, weil es um unser Glück und um unser Heil geht. Das ist mehr als pure Romantik!

Dekan Artur Wechsler, Berngau