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16.03.2023

Wirtschaftsplan 2023 der Diözese Eichstätt genehmigt

Foto: pixabay

Der Diözesansteuerausschuss und der Diözesanvermögensverwaltungsrat haben den Wirtschaftsplan 2023 des Bistums Eichstätt genehmigt. Darin wird mit einem Jahresfehlbetrag von rund 14,9 Millionen gerechnet. Hauptgründe für das prognostizierte Defizit sind die zu erwartenden Tariferhöhungen, der Rückgang an Kirchensteuereinahmen sowie Kostensteigerungen besonders im Bereich der Energieversorgung. Mit einem Zukunftsplan, der den Gremien ebenfalls vorgestellt wurde, will die Diözese aus den roten Zahlen kommen und die Seelsorge vor Ort stärken.

Bisher arbeitete das Bistum im laufenden Jahr mit einem Nothaushalt, nachdem der Diözesansteuerausschuss zunächst den Wirtschaftsplan aufgrund eines höheren Defizits nicht genehmigt hatte. Nach weiteren Einsparungen und der Vorlage eines Zukunftsplans, der den Haushalt der Diözese nachhaltig sichern soll, gab das Gremium nun grünes Licht. Für das Geschäftsjahr 2023 rechnet das Bistum Eichstätt mit Erträgen von 174,1 Millionen Euro. Demgegenüber sind Ausgaben in Höhe von 189 Millionen Euro geplant. Davon sind unter anderem 96,4 Millionen Euro für Personal- und 49,7 Millionen Euro für Zuschussaufwendungen vorgesehen.

Die Kernaufgabe der katholischen Kirche ist vor allem die Pastoral, die Seelsorge für die Menschen. Daher sind etwas mehr als die Hälfte der Personalaufwendungen für die Löhne und Gehälter der Mitarbeitenden im Bereich Pastoral und kirchliches Leben veranschlagt. Dazu zählen beispielsweise Priester und seelsorgliche Mitarbeitende in den Pfarreien oder in Diensten wie der Notfall- und Krankenseelsorge oder in der Ehe-, Familien-, Kinder- und Jugendpastoral. Mit weiteren 28 Millionen (29 Prozent) finanziert die Diözese Personal im Bereich „Bildung und Soziales“, zu dem auch die diözesanen Schulen sowie die Tagungs- und Bildungshäuser gehören. Knapp 20 Prozent (19,2 Millionen) der geplanten Personalaufwendungen entfallen auf den Verwaltungsbereich. Zu den Personalkosten gehören auch soziale Abgaben sowie Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung der Mitarbeitenden.

Von den Zuschussaufwendungen in Höhe von 49,7 Millionen Euro gehen 16,9 Millionen Euro an die Emeritenanstalt, die Pensionskasse für Geistliche des Bistums Eichstätt. Um dem Defizit der Einrichtung zu begegnen, sollen die Geistlichen künftig einen eigenen Beitrag zur Altersvorsorge leisten. Die Kirchenstiftungen erhalten 8,7 Millionen Euro im Rahmen der Pfarreienfinanzierung sowie 3,5 Millionen Euro in Form von Bauzuschüssen. Aufgrund eines Baustopps wird die Diözese bis Ende 2024 nur in Ausnahmefällen Bauanträge genehmigen, die beispielsweise Sicherheits- oder Brandschutzmaßnahmen betreffen. Derzeit erstellen die 74 Pastoralräume – in den meisten Fällen sind das Zusammenschlüsse aus mehreren Pfarreien – je ein Pastoralkonzept, das die pastorale Ausrichtung für die Zukunft aber auch ein Immobilienkonzept umfasst. Damit soll der Gebäudebestand der Pfarreien an den pastoralen Bedarf angepasst werden. Mit insgesamt 7,8 Millionen Euro unterstützt das Bistum soziale Einrichtungen, darunter den Caritasverband für die Diözese Eichstätt, den Sozialdienst Katholischer Frauen (SKF), die Christliche Arbeiterhilfe (CAH) und den Malteser Hilfsdienst.

Von den 174,1 Millionen Euro, die in diesem Jahr als Erträge erwartet werden, stammen 105,5 Millionen aus der Kirchensteuer, das sind knapp 2 Millionen Euro weniger als im Wirtschaftsplan 2022. Ein Grund für diesen Rückgang ist neben dem demografischen Wandel die Zunahme an Kirchenaustritten. Mit neuen und zielgruppenorientierten pastoralen Angeboten, will die Diözese diesem Trend entgegenwirken.

Das Bistum Eichstätt übernimmt im Rahmen des in Deutschland gültigen Subsidiaritätsprinzips öffentliche Aufgaben wie die Unterhaltung von Schulen und Kindertagesstätten, Tätigkeiten in der Erwachsenenbildung und in der Jugend- und Altenhilfe sowie in der Betreuung von Kranken und Hilfsbedürftigen und erhält dafür öffentliche Zuschüsse. Für 2023 rechnet die Diözese mit 34 Millionen Euro aus dieser Einnahmequelle. Da diese Zuschüsse nicht kostendeckend sind, bringt das Bistum für die übernommenen Aufgaben zusätzlich eigene finanzielle Mittel ein – allein für die diözesanen Schulen sind im jetzt genehmigten Finanzplan 3,2 Millionen Euro vorgesehen. Aus eigenen Betrieben gewerblicher Art wie dem Rechenzentrum oder ihren Tagungshäusern sowie aus Dienstleistungen für Dritte rechnet die Diözese im laufenden Jahr mit Einnahmen in Höhe von 22,2 Millionen Euro.

Der Wirtschaftsplan der Diözese Eichstätt wird nach Grundsätzen des Handelsgesetzbuches (HGB) aufgestellt, sodass Verwaltungs- und Vermögenshaushalt zusammen erfasst werden. Weitere Informationen zu den Finanzen der Diözese sind abrufbar unter www.bistum-eichstaett.de/finanzen.