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14.04.2005

„Kinder sind die Zukunft“ - Bischof Mixa zur Woche für das Leben

Eichstätt. (pde) – Für eine stärkere Anerkennung der Erziehungsleistung von Familien und eine bessere gesellschaftliche Akzeptanz von Kindern hat sich Bischof Dr. Walter Mixa ausgesprochen. Bei einem Empfang von Erstkommunionkindern bezeichnete er Kinder als „Zukunft der Familie, Zukunft der Kirche, Zukunft der Gesellschaft in Deutschland und Europa“.

Konkret forderte der Eichstätter Diözesanbischof, dass die Frage nach einem Erziehungsgeld für Mütter, welches auch später für die Rente angerechnet würde, neu aufgegriffen werden müsse. Mixa äußerte seine Sorge, dass die deutsche Bevölkerung abnimmt, weil die Zahl der Sterbefälle höher sei, als die Zahl der Geburten. Ein kinderloses Deutschland und Europa habe aber keine Zukunft. Es sei auch bezeichnend, dass während der letzten 25 Jahre etwa sieben Millionen Kinder nicht auf die Welt kommen durften.

Auch für die Kirche liegt die Zukunft in den Kindern. Der verstorbene Papst habe immer wieder gezeigt, wie sehr er auf der Seite der Kinder und Jugendlichen steht. Warum die Glaubensweitergabe an die Jugend so wichtig ist begründete Bischof Mixa so: „Durch den Glauben an Jesus Christus können wir Freude haben an unserem Leben und können wir etwas Gutes aus unserem Leben machen.“ Die allerersten Verkünder des Glaubens und Glaubensboten seien dabei die Mütter, Väter und Großeltern.

Der Bischof äußerte sich in Eichstätt zur "Woche für das Leben" die derzeit auf Initiative der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland stattfindet. Unter dem Motto „Mit Kindern – ein neuer Aufbruch“ will die Woche für das Leben 2005 eine Ermutigung dazu sein, die "großartige Chance eines Lebens mit Kindern zu nutzen und sich auf diesen neuen Aufbruch einzulassen".

 

Vielfältige Angebote für Familien

In der Diözese Eichstätt gibt es jede Menge Angebote, die Familien bei der Bewältigung ihrer Probleme und ihres Alltags unterstützen. Man findet sie im Internet unter www.bistum-eichstaett.de unter Stichworten wie „Jugend“, „Ehe und Familie“ oder „Verbände“. Das Referat „Ehe und Familie“ zum Beispiel berät Paare und Familien in Krisensituationen. Wenn es in der Familie brodelt, wenn Probleme nicht mehr gemeinsam gelöst werden können, wenn Drogenmissbrauch oder Alkohol im Spiel sind oder eine Trennung unausweichlich scheint, dann kann man sich an die Experten wenden. Die Beratung ist kostenlos und wird als Einzel- Paar- oder Familienberatung durchgeführt. Bei Erziehungsproblemen mit Kindern und Jugendlichen gibt es in Eichstätt, Ingolstadt, Neumarkt, Nürnberg und Roth spezielle Erziehungs- und Familienberatungsstellen der Caritas. Aber auch bei der Bewältigung des „ganz normalen Alltags“ gibt es Unterstützung von der Diözese. Mal werden Kinder-Kinonachmittage angeboten, mal gibt es ein Vater-Kind-Wochenende, mal wird über Gefahren für Kids im Internet informiert. Es gibt günstige Jugend- oder Familienfreizeiten und Urlaubstipps. Das Bischöfliche Jugendamt veranstaltet „Kidswochenenden“, Hüttenlager und Bootstouren.

Das Referat „Ehe und Familie“ bietet auch Aus- und Weiterbildungskurse für Mitarbeiterinnen in der Familienarbeit an und stellt Materialien zu Themen wie „Lebensphase Pubertät“, „Natürliche Familienplanung“ oder „Gesprächsimpulse für Großeltern von heute“ zur Verfügung. Für Eltern-Kind-Gruppen gibt es einen eigenen Leitfaden. Für Mittagsbetreuerinnen an Schulen bietet der Katholische Frauenbund (KDFB) Fortbildungskurse an.

Das „Netzwerk Leben“ setzt vor allem auf Nachbarschaftshilfe. Menschen, die helfen wollen werden mit Menschen zusammengebracht, die Unterstützung brauchen. Beispielsweise bekommen alleinstehende schwangere Frauen auf Wunsch eine Patenfamilie vermittelt. So können sie tragfähige Beziehungen aufbauen und haben Menschen zur Seite, die sie in Konfliktsituationen und Krisen unterstützen und begleiten. Tagesmütter helfen Alleinstehenden und Familien bei der Kinderbetreuung.

Politisch meldet sich in Familienfragen regelmäßig die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) zu Wort. So werden etwa verkaufsoffene Sonntage als „frauen-, familien- und kirchenfeindlich“ entschieden abgelehnt. Unter dem Motto „Gutes Leben für alle“ veranstaltet die KAB am 23. April in Neumarkt einen Aktionstag für soziale Gerechtigkeit mit Infoständen, politischen Gesprächen und Familienprogramm. Eine Menschenkette, die von einem Kinderhort bis zu einem Seniorenheim reicht, soll Zeichen setzen für eine „notwendige Generationengerechtigkeit“. Erwartet werden mehrere hundert Teilnehmer.