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02.10.2017

„Der Hunger in Afrika nimmt seinen Anfang bei uns“ – Bischof Hanke beim Ökumenischen Schöpfungstag

Eichstätt/Pappenheim. (pde) – Ein wirtschaftliches Wachstumsstreben um jeden Preis ist mitverantwortlich für das Elend in der Welt – auf diesen Zusammenhang hat der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke beim Ökumenischen Schöpfungstag in Pappenheim hingewiesen. „Eine Wirtschaft, die Umweltausbeutung nicht in Griff bekommt und Ressourcen sowie Umwelt in hohem Maße verbraucht, zerstört nicht nur das Klima, sondern bringt vielen Menschen Armut“, sagte er bei einer ökumenischen Vesper, an der auch die evangelische Regionalbischöfin Elisabeth Hann von Weyhern und Erzpriester Apostolos Malamoussis von der griechisch-orthodoxen Kirche in Deutschland als Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Bayern teilnahmen. Die mangelnde Bereitschaft zum Teilen sei ein Beleg dafür, dass in unserem Wohlstand viel Ungerechtigkeit stecke. „Der Hunger in Afrika kann bei uns seinen Anfang nehmen, in unseren Taschen und Vorratsräumen, in den Lebensmittelregalen und im Verbraucherverhalten derer, die auf der reichen Erdhälfte wohnen.“

Dieser Ungerechtigkeit stellte Hanke die Vaterunser-Bitte um das tägliche Brot für alle gegenüber. Angesichts der ökologischen und sozialen Krisen sei diese Bitte immer noch aktuell – und eine Aufforderung an jeden Menschen. „Soll uns Gott unser aller Brot geben, bedeutet dies für viele, umzudenken und die Bereitschaft zum Teilen und zum gerechten Verteilen einzunehmen.“ Die Bitte um das tägliche Brot zeige aber auch, dass sich Gott nicht von seiner Schöpfung zurückgezogen hat. Sie sei vielmehr eine Aufforderung an uns, unseren materiellen Besitz als Geschenk zu betrachten. „Geschenke sind aber zum Teilen da.“

Die ökumenische Vesper war Abschluss und Höhepunkt des Schöpfungstages. Zuvor gab es ein abwechslungsreiches Programm mit prominenten Gästen und Mitmachangebote für jede Altersgruppe. Der Schöpfungstag stand unter dem Motto: „Unser tägliches Brot - Es reicht! Für Alle!“