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Dreimal Wunderbare Mutter

Seit mehr als vierhundert Jahren wird das Bild der Dreimal Wunderbaren Mutter verehrt, das sich seit 1881 in einer Seitenkapelle des Ingolstädter Münsters „Zur Schönen Unserer Lieben Frau“ befindet.

Das Original in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom soll einer Legende zufolge auf den Evangelisten Lukas selbst zurückgehen. Franz Borgia, der dritte Ordensgeneral der Jesuiten, ließ im 16. Jahrhundert einige Kopien dieses Bildes anfertigen. Eine dieser Kopien schenkte er dem Ingolstädter Jesuitenkonvikt. Dort wurde das Bild innerhalb weniger Jahre zum Mittelpunkt marianischer Frömmigkeit.

Der Ursprung des Titels „Dreimal Wunderbare Mutter“ hängt eng mit dem Jesuitenpater Jakob Rem (1546–1618) zusammen. Dieser hatte 1595 im Ingolstädter Jesuitenkolleg das Colloquium Marianum gegründet.

Am Abend des 6. April 1604 versammelten sich die Colloquisten zum täglichen Gebet in der Ignatiuskapelle des Jesuitenkonvikts. Als sie die Lauretanische Litanei sangen, sei Pater Rem, so wird überliefert, plötzlich kniend – etwa einen Meter hoch – emporgehoben worden. Für einen Augenblick, so berichtete Pater Rem später selbst, durfte er die Jungfrau Maria schauen. Als diese kurze Vision beendet war, hörte er die Colloquisten gerade den Lobpreis „Mater admirabilis“ singen. Er forderte die Sänger auf, die Anrufung zweimal zu wiederholen. Dieses Ereignis brachte Pater Rem die Gewissheit, dass der Lobpreis „Dreimal Wunderbare Mutter“ die herausragende göttliche Berufung der Jungfrau Maria in besonderer Weise verdeutliche.