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"Überwindung" - Kreuzweg in Corpus Christi/Nürnberg

Bitte Bilder anklicken um sie zu vergrößern | <media 51705 _blank - "APPLIKATION, kiz-zreuzweg-folge-6, kiz-zreuzweg-folge-6.pdf, 221 KB">Textfassung der Kirchenzeitung</media>

Kräftige Töne formieren sich zu Farbwirbeln, abklatschartige Gestaltungen monochromer Farbflächen bilden teils zufällige, teils gezielte Strukturen, Gesichter, Gestalten und Gegenstände entstehen aus Ritzungen, Farbtupfen und Farbflächen.

In 15 farbenprächtigen und ausdrucksstarken Glasfenstern schildert der Mörsacher Künstler Reinhard Zimmermann den Leidensweg Jesu Christi in der Pfarrkirche Corpus Christi zu Nürnberg-Herpersdorf. Ausgelöst durch den Tod eines Schülers, entstand der inzwischen überregional bekannte Glaskreuzweg im Jahr 1986. Im Jahr 2000 wurde der Zyklus für den ökumenischen Jugendkreuzweg übernommen und seitdem von Düsseldorf aus weit verbreitet. Zum Zyklus gehört ein 15. Fenster.

Der Weg Christi endet nicht in den der Grablegung. Grablegung und Auferstehung – Verzweiflung und Hoffnung – Pfarrer Oettl begleitet uns bei der Begegnung mit diesen beiden Stationsbildern des Kreuzwegs zu Nürnberg-Herpersdorf.
Claudia Grund

"Der Tod gehört zum Leben. Das ist ein Naturgesetz. Alles Leben in dieser Welt muss einmal sterben. Ebenso gilt: Aus dem Tod ersteht das Leben. Das in die dunkle Erde gelegte Weizenkorn stirbt. Doch es keimt und bricht die Erde auf und erblüht zu neuem Leben. Auf unserer 14. Kreuzwegstation liegt der tote Leib Jesu wie ein Weizenkorn in der dunklen Erde.

In der 15. Station bricht die Erde auf und Christus ersteht zum Leben. Der Auferstandene ist von dunklen Farben, dunkelblau und violett umgeben. Wie seinem Sohn so erspart Gott auch mir die dunklen Seiten des Lebens nicht. Aber in Jesus Christus geht er mit mir im Leid und in der größten Not, die ich zu bestehen habe, im Sterben.

Ich werde eines Tages sterben. Das ist sicher, todsicher. Doch ebenso sicher ist meine Hoffnung: Nach dem Tod blüht auch mir das Leben. In seinem Leiden und Sterben und in seiner Auferstehung hat Christus den Tod auch für mich überwunden. So kündet das Auferstehungsfenster als Zielstation unseres Kreuzweges die grundlegende und alles entscheidende christliche Botschaft: die Endstation meines Lebens ist nicht das dunkle Grab, sondern die Auferstehung mit Christus. Sie ist das Ziel meines Lebens."
Pfarrer Hans Oettl