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Bedingungslose Liebe: Kreuzweg in Buchenhüll

Bitte Bilder anklicken, um sie zu vergrößern | <media 51175 _blank - "APPLIKATION, kiz-11-12-17-kreuzweg-buchenhuell, kiz-11-12-17-kreuzweg-buchenhuell.pdf, 183 KB">Textversion der Kichenzeitung</media>

Entlang des „Alten Buchenhüller Stadtweges“ von Eichstätt zur alten Marienwallfahrt zu Buchenhüll auf den Jurahöhen begegnen wir einem ganz besonderen Kreuzweg. Bischof Kaspar von Seckendorf lies die ursprünglich zehn steinernen Bildstöcke im Jahre 1591 als ersten Kreuzweg der Diözese Eichstätt und überhaupt einen der ersten Bayerns errichten.

Dabei entsprechen die Entfernungen zwischen den einzelnen Kreuzwegstationen genau denen des Leidenswegs Jesu vom Hause des Pilatus bis zum Kalvarienberg auf der Via Dolorosa zu Jerusalem. Im Laufe der Jahrhunderte mussten die Bildstöcke immer wieder restauriert und erneuert werden, im 19. Jahrhundert ergänzte man ihre Zahl auf vierzehn. Im Zuge einer erneuten Instandsetzung bis 1987entstanden die heutigen Bildtafeln des Buchenhüller Künstlers Rudolf Ackermann.

Jesus begegnet seiner Mutter ist die vierte Station des Kreuzweges. Dieses Bild bedingungsloser Liebe ist heutiger Anlass für die ganz persönliche Begegnung des Buchenhüllers Christian Alberter mit seinem Kreuzweg.

Am Weg stehen viele Menschen. Sie schauen neugierig zu, wie Jesus den Kreuzweg geht. Da steht auch seine Mutter. Sie leidet mit ihm, sie will Jesus in dieser Stunde nicht allein lassen. Für sie ist er nicht der Messias, für sie ist er ihr Kind in seiner schwärzesten Stunde.
Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern. Nach einer relativ kurzen aber heftigen Geburt hielt ich auf einmal dieses kleine Wesen in meinen Händen.
Claudia Grund

"Natürlich haben wir uns als werdende Eltern damit auseinander gesetzt wie es ist, Nachwuchs zu haben und sich als Paar um ein neues Familienmitglied zu kümmern. Damals im Kreissaal ist aber dann etwas passiert, was für mich bis heute der faszinierendste Moment meines Lebens ist, und dies wahrscheinlich auch immer bleiben wird.

Einfach unglaublich, plötzlich verschwindet der Alltag, Dinge, über die man sich davor noch aufgeregt hat werden unwichtig. Man nimmt persönliche Wünsche und Vorstellungen zurück und richtet wirklich alles auf das Wohlergehen des Kindes.
Die erste Erkältung - ein Horror! Der erste blaue Fleck in der Kinderkrippe - Zweifel, mussten wir sie wirklich weggeben? Und so weiter und so weiter.

Wie aber muss es Eltern gehen, die sich bewusst werden, dass ihr Kind sterben wird?
Diese Kreuzwegstation ist hierfür ein schreckliches Beispiel. Maria, die ihren geliebten Sohn auf seinem letzten Weg sieht, die sieht, welche unerträglichen Erniedrigungen er mitmachen musste und die ganz genau weiß, dass Jesus sterben wird. Und auch in dieser schweren Stunde zeigt Maria ihre Liebe und geht mit ihm den harten Weg."
Christian Alberter