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„Sind Sie glücklich als Geistlicher?

Im Pfarrheim Roth fand anlässlich der Priesterweihe ein Abendforum zum Thema Berufung statt

Wie schnell zwei Stunden vergehen können, das zeigte sich bei einem Abendforum unter dem Motto „Berufung“ im katholischen Pfarrheim in Roth. Gleich sechs Geistliche aus den Pfarreien Roth-Eckersmühlen und Büchenbach stellten sich dabei den Fragen von Pfarrgemeinderätin Dr. Andrea Barthel, die den Abend moderierte.

Sie sollten erzählen, wie sie den Ruf Gottes gehört haben, welche Schwierigkeiten es gab, ob sie in ihrer Aufgabe glücklich sind, wie sie mit dem ehelosen Leben zurecht kommen und ob sie sich heute erneut in den Dienst der Kirche stellen würden. Aktueller Anlass für den Gesprächsabend, der im Rahmen der katholischen Erwachsenenbildung angeboten wurde, war die Priesterweihe von Clemens Mennicken. Er hat sein Pastoralpraktikum in Roth absolviert und ist dort noch im Einsatz, bis er nach den Schulferien seine erste richtige Kaplansstelle antritt. Zugleich, so Moderatorin Barthel, verstand sich der Abend als Beitrag zum Gesprächsprozess, zu dem die Deutsche Bischofskonferenz mit Blick auf das Jubiläum „50 Jahre Konzilsabschluss“ eingeladen hat.

„Wir alle sind berufen“

Der laue Frühlingsabend lockte zwar zum Biergartenbesuch, aber die Stühle, die im Pfarrsaal kreisförmig aufgestellt worden sind, füllen sich zusehends. „Ich hab’ drei Söhne, 16, 20 und 22 Jahre alt“, begründet eine Besucherin, warum sie zu der Veranstaltung über geistliche Berufungen gekommen ist. „Mich interessiert, wie einem das einfach passiert – dass man sich für diesen Weg entscheidet, der ganz bestimmt alles andere als leicht ist.“

Diejenigen, die diese Frage beantworten können, nehmen am Podium Platz: Pfarrer Dr. Christian Löhr, Pfarrer Willibald Brems, der seinen Ruhestand in der Pfarrei Roth verbringt, Kaplan Michael Krüger, der ständige Diakon Heinrich Hofbeck und Neupriester Clemens Mennicken. Als mit kurzer Verspätung auch noch Kaplan Markus Flade (er musste als Pfarrvikar von Büchenbach noch einen Abendgottesdienst halten) eintrifft, ist die Runde komplett.

Die Moderatorin ermuntert die Zuhörerrunde, sich rege in die Diskussion einzuschalten, „das ist so gewollt und so gewünscht“. Sie betont eingangs auch gleich: „Im Prinzip sind wir alle hier berufen.“ Berufen, seinem Beruf mit innerer Hingabe nachzugehen, berufen, seine Fähigkeiten und Qualitäten in den Dienst der Gemeinschaft zu stellen, berufen in Ehe und Familie und nicht zuletzt berufen, als Christen Zeugnis abzulegen. [...]

Gabi Gess, Kirchenzeitung Nr. 20 vom 13. Mai 2012