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„Gott sei Dank, liegt alles in seiner Hand“

Die Äbtissin von Sankt Walburg, Mutter Franziska Kloos OSB, wird am 24. August 70

Eichstätt (kk) Die Äbtissin der Benediktinerinnenabtei Sankt Walburg, Maria Anna Franziska Salesia Kloos OSB, in der Regel nur kurz Mutter Franziska genannt, wird am 24. August 70 Jahre alt. Das in Altmannshofen bei Leutkirch im württembergischen Allgäu geborene Bauernkind hatte fünf Geschwister, von denen drei – zwei Brüder und eine Schwester – in Orden eintraten. „In der Schule habe ich mich immer geschämt, weil ich nur so wenige Geschwister hatte“, erinnert sich die Äbtissin, deren Markenzeichen ihr schallendes, ansteckendes Lachen ist.

Benediktinerin wollte Aloisia, so ihr Taufname, der „eine Liebeserklärung meiner Mutter an meinen Vater Alois war“, schon während des Gymnasiums werden. Eher zufällig hatte sie von der Existenz der Eichstätter Abtei gehört, als der Pfarrer von Munderkingen, dem Geburtsort ihrer Mutter, diese im Allgäu besuchte und ihr von Eichstätt vorschwärmte.

Daher machte Aloisia nach ihrem Abitur auf der Fahrt zum ausgesuchten Studienort München einen Abstecher nach Eichstätt. Geplant war ein kurzer Besuch und das Einholen von ersten Informationen. „Bei meinem ersten Besuch habe ich den falschen Eingang gewählt, den in die Schule. Der schien mir wegen der Herz Jesu-Statue über der Tür der Klostereingang zu sein. Doch bald bemerkte ich meinen Irrtum. Erst am Nachmittag nahm ich dann den zweiten Anlauf.“ Dabei überzeugte sie die damalige Äbtissin Mutter Augustina Weihermüller, gleich zu bleiben. Nach Studium und Profess war sie von 1966 bis zu ihrer Äbtissinnenwahl am 16. Februar 1985 mit Leib und Seele Lehrerin und eine sehr beliebte dazu.

Als Äbtissin war und ist ihr die Öffnung des Klosters ein „Herzensanliegen“, das sie sanft, liebevoll aber konsequent im Konvent durchsetzt, der zur Zeit 38 Schwestern umfasst. Seit Mutter Franziskas Amtsantritt prüften sich 25 Frauen, ob sie zum Ordensleben in Sankt Walburg berufen sind. „50 Prozent sind dauerhaft geblieben“, stellt die Äbtissin fest und betont, dass Berufung, ein beiderseitiges Gnadengeschenk, nicht das Werk der
Menschen, sondern allein Gottes Werk sei.

Mutter Franziska weiß, dass das Wohl ihrer Abtei trotz all ihres Bemühens „Gott sei Dank, in Gottes Hand liegt“, der – davon ist sie felsenfest überzeugt – „alles zum Guten richten wird“. Und zusätzlich lebt und arbeitet sie im Vertrauen, dass „unsere liebe Patronin Walburga auf unser Kloster achtet“.