Zum Inhalt springen

Gott auf allen Kanälen

Zum Mediensonntag am 14. September: Eine Auswahl katholischer Medien im Bistum Eichstätt

Beim zweiten Vatikanischen Konzil entstand ein Dekret über Soziale Kommunikationsmittel in dem die Konzilsväter für Pressefreiheit plädierten und der Kirche das Recht zusprachen, „jedes dieser Sozialen Kommunikationsmittel zu benutzen und zu besitzen, soweit es für die christliche Erziehung und ihr Wirken am Heile der Seelen notwendig und nützlich ist“.

In dem Dekret „Inter Mirifica“ von 1963 von Papst Paul VI. wird ein Welttag der Massenmedien erwähnt. In Deutschland wird er seit 1967 begangen, diesmal am 14. September. Die Konzilsväter ermutigten in ihrem mittlerweile über 50 Jahre alten Dekret, kirchliche Mitarbeiter und Laien dazu, die Medien auch zur Verkündigung zu nutzen. Im Bistum Eichstätt gibt es eine Vielzahl an Medien, die dies tun. Ein kurzer – nicht vollständiger – Überblick.

Telekirche

Gut 30 Mal im Jahr geht die „Telekirche“ auf Sendung, sprechen Pfarrer, Mitglieder des Domkapitels, manchmal der Bischof und seit kurzem auch einige Frauen eine Art „Wort zum Sonntag“. Koordiniert wird die Sendung, die in Lokalsendern im Bistum zu sehen ist, von Rudi Schmidt im Dekanatsbüro Ingolstadt. Schmidt, der selber erst am 15. August mit der „Telekirche“ im Fernsehen zu sehen war, plant die Einsätze der einzelnen Sprecher und hält den Kontakt zum Ingolstädter Regionalsender INTV, der einen Großteil der Beiträge aufzeichnet. „Bis vor einem Jahr waren die meisten Drehtermine im Studio“, weiß Schmidt zu berichten. Mittlerweile kämen die Kameraleute raus, würden die Aufzeichnungen meist in Kirchen gemacht.

Einer der seit 14 Jahren vor der Kamera steht ist Dr. Clemens Hergenröder. Der Pfarrer von St. Konrad in Ingolstadt sieht in der „Telekirche“ eine Möglichkeit „als Kirche ein breiteres Publikum zu erreichen“. In seiner Ausbildung habe er zwar gelernt „vor großem Publikum zu sprechen“, die Fernseh-arbeit verlange aber eine andere Herangehensweise. Für die gut 40 Sprecher im Bistum Eichstätt bietet Schmidt daher regelmäßig Fortbildungen an. Dann stehen Pfarrer und Gemeindereferenten zu Übungszwecken am Mikrofon und analysieren später mit Fachleuten, was sie besser machen können.

„Wir wollen unsere Angebote mediengerecht rüberbringen“, sagt Schmidt. Die gut zweieinhalb Minuten langen Beiträge sollen den Zuschauern Orientierung geben und im Fernsehen sei da ein anderer Stil nötig, als in der Sonntagspredigt. „Es ist nicht, wie auf der Kanzel“, schiebt Schmidt zur Erklärung hinterher.

Communicatio Socialis

An der Katholischen Universität in Eichstätt sitzt die Redaktion von „Communicatio Socialis“ (Com Soc). Die 1968 gegründete Fachzeitschrift legt den Schwerpunkt auf „Medienethik und Kommunikation in Kirche und Gesellschaft“ (so der Untertitel). Dabei wird Medienethik „als zeitgenossenschaftliche Aufgabe von Christen“ verstanden, wie es im Vorwort der Ausgabe 3/4 von 2013 heißt. Zu den Herausgebern zählt der Eichstätter Journalistikprofessor Klaus-Dieter Altmeppen. Unterstützt wird Com Soc von der Publizistischen Kommission der Deutschen Bischofskonferenz in Bonn.

Stabsstelle Medien

Um die Medienarbeit für das Bistum Eichstätt kümmert sich die Stabsstelle Medien und Öffentlichkeitsarbeit. Zum einen erledigt sie die klassischen Aufgaben einer Pressestelle, beantworten die sieben Redakteure Anfragen von weltlichen Medien, begleiten den Bischof auf Reisen, um darüber zu berichten und schreiben über Veranstaltungen in der Diözese. Zum anderen entstehen in der Stabsstelle auch Videobeiträge fürs Fernsehen und fürs Internet und werden Sendungen für den kirchlichen Hörfunk Radio K1 produziert. Auf der Webseite „www.bistum-eichstaett.de“ finden sich alle Beiträge, egal ob Filme, Podcasts zum Hören oder Bildergalerien. Die Stabsstelle unterstützt zudem die Öffentlichkeitsarbeit in den Pfarreien und Verbänden.

Slavorum Apostoli

Der Rundbrief „Slavorum Apostoli“ ist so alt, wie der dazugehörige Verein selbst. Im Jahr 1989 rief Josef-Maria de Wolf die „Aktionsgemeinschaft Kyrillos und Methodios e. V.“ ins Leben. Ziel des Vereins ist, so steht es in der Satzung, „die Förderung der Religion, die Hilfe religiös und/oder politisch Verfolgter, sowie die Förderung von Religionsgemeinschaften“, wobei hier der Fokus darauf liegt, „in Europa die Traditionen der Kirchen des christlichen Ostens bekannt zu machen und sie auf allen Ebenen ihres gemeindlichen und religiösen Lebens zu fördern.“

Der ursprünglich ohne Fotos und in schwarz-weiß gedruckte Rundbrief wurde unter dem Vereins-Vorsitz von Archimandrit Dr. Andreas-A. Thiermeyer 2005 überarbeitet und erscheint nun mit Fotos und in Farbe. Der viermal im Jahr erscheinende Rundbrief erreicht 4.000 Abonnenten direkt, weitere 4.000 Exemplare gehen an Pfarreien zum Verteilen. Die Weihnachtsausgabe steigt sogar auf eine Gesamtauflage von 20.000 an und wird der „Tagespost“ beigelegt.

Die meisten Artikel schreibt Thiermeyer selbst, Dr. Andriy Mykhaleyko und die Vereinsgeschäftsführerin Brigitte Kößler steuern ebenso Texte bei. Dabei achtet „Slavorum Apostoli“ trotz des nur viermaligen Erscheinens im Jahr auf Aktualität. Jeweils rund zwei Wochen vor Drucklegung wird die neue Ausgabe produziert.

Franz Sales-Verlag

„Unser Ziel ist es, Leben, Lehre, Werk und Spiritualität des heiligen Franz von Sales und der salesianischen Ordensfamilie in der Welt von heute zu verbreiten“, bringt es Pater Herbert Winklehner von der Kongregation der Oblaten des heiligen Franz von Sales auf den Punkt. Winklehner ist seit 1994 Verlagsleiter des ordenseigenen Franz Sales-Verlags, der im Sale-sianum Rosental in Eichstätt beheimatet ist. Zusätzlich ist er außerdem seit 1991 Chefredakteur von „Licht – Die Salesianische Zeitschrift“. Diese kann bereits auf eine über hundertjährige Geschichte zurückblicken. Am 15. Januar 1906 erschien die erste Ausgabe. Der Franz Sales-Verlag ist etwas jünger, er wurde am 15. Dezember 1932 gegründet. Die Idee zur Verlagsgründung kam von Pater Franz Reisinger. Das erste Produkt, das im Franz Sales-Verlag erschien, war gleich die ordenseigene Zeitschrift „Licht“, das bis heute erfolgreichste Produkt ist die „Philotea“, das berühmteste Buch des heiligen Franz von Sales. Sowohl der Orden als auch die Zeitschrift bedienen hauptsächlich den deutschsprachigen Raum. Die Auflage liegt bei derzeit rund 3.500 Exemplaren. „Licht“ erscheint sechsmal im Jahr und wird als „spirituelles Themenheft“ ausgerichtet. Zudem finden sich in der Zeitschrift Informationen des Ordens. Diese sammelt Pater Winklehner zwei Wochen vor Redaktionsschluss bei seinen Mitbrüdern ein. Winklehner ist allerdings offen und ehrlich, wenn er über die Zukunft spricht. Der Nachwuchs im Orden fehle, die Auflage sei zu klein, um genug Geld für einen angestellten externen Redakteur aufzubringen, Printerzeugnisse allgemein haben einen schweren Stand. Trotzdem sollte man die Hoffnung nie aufgeben, schließlich ist der heilige Franz von Sales ja auch Patron der Journalisten und Schriftsteller.

Andrea Franzetti/Florian Lange, Kirchenzeitung Nr. 37 vom 14. September 2014