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Ein faszinierend lebendiger Jubilar

Am 11. und 12. Oktober feiert das Priesterseminar Eichstätt sein 450-jähriges Bestehen

Nein, nervös sei er gar nicht, dazu habe er keine Zeit, sagt Regens Christoph Wölfle, schließlich gäbe es bis zum Festwochenende noch jede Menge zu tun. Nicht, dass man die Vorbereitung zur 450 Jahr-Feier bislang zu gemütlich angegangen wäre, es ist eben nur ein wirklich bedeutendes Jubiläum von tatsächlich historisch zu nennender Dimension. Seit Oktober 2012 wurde in zwei Arbeitsgruppen vorbereitet, was am zweiten Oktoberwochenende zahlreiche Gäste erleben sollen, über 1.000 Einladungen wurden ins In- und Ausland verschickt. Der Rücklauf sei so eine Sache, meint der Regens vieldeutig, bislang weiß er sicher, dass 15 Bischöfe anwesend sein werden – zwei davon waren einmal Eichstätter Seminaristen. Stolz ist man auf die Ehre, den päpstlichen Legaten, Kardinal Paul Josef Cordes, und den Apostolischen Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic, begrüßen zu können.

Beeindruckende Zahlen

Das Personal des Hauses tritt in voller Stärke an, neben den 40 Stammangestellten sind 80 Alumnen und Kollegiaten und sogar eine ganze Reihe „Rentner“, ehemalige Seminarangestellte, im Einsatz, um am ersten Tag etwa 300 Essen an den Mann zu bringen.

Beeindruckende Zahlen auch im liturgischen Bereich: 45 Konzelebranten werden am Samstag von der eigens eingerichteten Sakristei in der Fachakademie aus in die Schutzengelkirche Einzug halten.

Opulent schließlich auch das Angebot am Tag der offenen Seminartür, über 30 Stationen können die Besucher am Sonntag in allen Gebäuden und über sämtliche Etagen anlaufen.

Mehrere Publikationen

Dem Regens ist es wichtig, mit all dem, was an Vergangenem und Gegenwärtigem bei diesem Jubiläum in den Blick genommen wird, in erster Linie auf das Thema „Berufung“ hinzuweisen und damit auf die Zukunftsperspektiven des Hauses in seiner „faszinierenden Lebendigkeit“.

Die besondere Bedeutung des Collegium Willibaldinum würdigt übrigens auch Papst Franziskus in seinen Ernennungsschreiben für den Päpstlichen Sondergesandten. Das Jubiläum solle eine Aufforderung sein, „die Liebe zu Christus und seinem Evangelium durch Gebet, Besinnung und im Blick auf die pastoralen Notwendigkeiten mit frischen Kräften und erneuertem Eifer zu zeigen“.

Rechtzeitig fertig zum Festtermin wird auch die Festschrift zum Jubiläum, die vor allem die letzten 50 Jahre der Seminargeschichte Revue passieren lässt. Eine Jubiläumspublikation des Diözesangeschichtsvereins soll noch in diesem Jahr folgen und ein Dokumentationsband wird die Vorträge vom wissenschaftlichen Jubiläumssymposium im vergangenen Mai (die KiZ berichtete) sowie die Festansprachen, Predigten und weiteren Texte vom Festwochenende aufnehmen. Eine Dauerausstellung über die Seminargeschichte im ersten und zweiten Stock des Hauses wurde nicht rechtzeitig fertig, wird aber realisiert, verspricht der Regens. Einen Vorgeschmack auf diese Präsentation bietet fürs erste eine Fotoausstellung im Erdgeschoss, mit der Alumnen Einblick in den Seminaralltag geben.

Michael Heberling, Kirchenzeitung Nr. 40 vom 5. Oktober 2014