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Das Friedenslicht für Flüchtlinge

Pfadfinder nehmen bei den Aussendungsfeiern besonders Menschen in Not in den Blick

Es ist eine gute Tradition der Pfadfinderstämme, das Friedenslicht aus Bethlehem hinaus in die Pfarreien und zu den Menschen zu bringen. In Eichstätt standen dabei diesmal besonders Flüchtlinge im Mittelpunkt.

Mit Laternen nach Wien

Seit 1986 gibt es die Aktion Friedenslicht. Als Symbol für Frieden, Wärme, Solidarität und Mitgefühl soll das Licht „an alle Menschen guten Willens“ weitergegeben werden, heißt es in einer Pressemitteilung der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG). Für die Diözese Eichstätt hatten sich Katharina Meyer und Christian Burger vom Stamm der Ingolstädter Münsterritter auf den Weg nach Wien gemacht, um das Licht bei einer ökumenischen Feier abzuholen. In der österreichischen Hauptstadt trafen sie eine Delegation des Neumarkter Stammes Pfalzgraf Johann. Schon seit Jahren holen die Neumarkter Pfadis ebenfalls das Friedenslicht aus Bethlehem in Wien ab. Die Fahrt sei „ein kleines Weihnachtsgeschenk“ und eine Art Belohnung für treue Gruppenleiter, erklärt Stammeskuratin Susi Gierl im Gespräch mit der Kirchenzeitung.

Am Sonntag um 16 Uhr waren die Neumarkter mit ihrem Kleinbus und zwei Laternen wieder zurück in der Heimat. Bereits um 18.30 Uhr feierten sie in der Hofkirche einen Aussendungsgottesdienst mit  Dekan Monsignore Richard Distler. Bis zum Heiligen Abend konnte das Friedenslicht im Pfarrbüro abgeholt werden. Wie Gierl der Kirchenzeitung berichtet, nutzten Neumarkter Schulen die Gelegenheit, um das Licht in die Schulgottesdienste zu integrieren.

Die zentrale Aussendungsfeier für das Bistum fand wie im  Vorjahr wieder in der Schutzengelkirche in Eichstätt statt. Vertreter mehrerer Pfadfinderstämme holten das Licht in großen und kleinen Laternen ab.

Der erst kürzlich gegründete Stamm Weltentdecker aus Schwanstetten-Rednitzhembach beschritt mit dem Licht „im wahrsten Sinne des Wortes neue Wege“, erzählt Pfarrer Tobias Scholz. Statt einer Andacht gab es eine Fackelwanderung mit dem Friedenslicht von einem in den anderen Ort  der Doppelpfarrei. Rund 75 Pfadis machten sich auf den Weg zur Pfarrkirche in Rednitzhembach.

Die Eichstätter Dompfadfinder brachten das Friedenslicht 2015 zum ersten Mal in die Erstaufnahmeeinrichtung Maria Ward. Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien oder auch Nigeria hatten sich im Hof der ehemaligen Mädchenrealschule versammelt. Wie Pfadfinder- Gruppenleiter Johannes Löhlein sagte, sei es den Pfadfindern ein Anliegen „für die Menschen auf der Flucht ein Zeichen zu setzen“. Das Treffen sei eine gute Möglichkeit, mit den Bewohnern in Kontakt zu treten, und sie will- kommen zu heißen, machte Magnus  Graf von der DPSG deutlich.

Der Stamm St. Marien aus Gunzenhausen konnte zum Friedenslicht-Gottesdienst eine Reihe von Flüchtlingen begrüßen. Eine Fürbitte wurde auf Arabisch vorgelesen und der Friedensgruß in mehreren Sprachen gesprochen.

Weitere Friedenslichtfeiern fanden unter anderem in der Heiligkreuz-Kirche in Weißenburg und beim Dekanatsjugendgottesdienst in Herrieden statt.

Andrea Franzetti/vb, Kirchenzeitung Nr. 1 vom 3. Januar 2016