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Auf- und anregende Zeit in Rio

Als Helfer, Pilger und als Student beim Weltjugendtag: Eichstätter Jugendliche berichten

Viele Nächte auf Isomatten und viele Tage an der Copacabana mit Gottesdiensten, in den Straßen von Rio de Janeiro mit dem vorbeifahrenden Papst und mit sieben Stunden Schichten im Pressezentrum des Weltjugendtags 2013 (WJT) liegen hinter den jungen Frauen und Männer aus dem Bistum Eichstätt.

Lena Thiermann und ihre Freundin Veronika Hiendl waren als Volunteers, als freiwillige Helferinnen, in Brasilien mit dabei. Die Arbeit sei „entspannt“ gewesen, und „die deutsch-brasilianische Zusammenarbeit war hervorragend: wir haben viele neue Freunde gewonnen“, berichten die beiden Eichstätterinnen. Ihr persönlicher Höhepunkt sei das Treffen des Papst mit den Volunteers gewesen.

Besuche im Gefängnis

Für die deutsche Facebook-Seite des WJT war Veronika Kopf mit zuständig. Die 24-jährige Eichstätter Studentin erfuhr an ihrem Arbeitsplatz im Pressezentrum als eine der ersten von der Verlegung der Vigilfeier an die Copacabana (siehe auch S. 12/13). Da sie Abends nicht arbeiten musste, ging sie zu der Feier mit Papst Franziskus und sah ihn im Papamobil aus nächster Nähe vorbeifahren. „Was die Arbeit betrifft, gibt es auch weiterhin stressigere und weniger stressige Schichten“, schreibt sie in einer E-Mail an die Kirchenzeitung.

Die Papstansprachen und Predigten erhielten die Mitarbeiter im Pressezentrum vorab vom Presseamt des Heiligen Stuhls, um sie in Berichte einzubauen oder sie weiter zuleiten. Bei manchen Veranstaltungen schrieb Kopf auch eigene Texte oder übersetzte Beiträge von Kollegen.

Neben der 24-Jährigen waren sechs weitere Studentinnen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt in Brasilien. Sie nahmen an einer Exkursion der Fakultät für Soziale Arbeit teil, um in São Paulo und in Rio de Janeiro kirchliche Projekte kennenzulernen.

Sie besuchten unter anderem ein Obdachlosenprojekt, ein Gefängnis und eine Favela. Katja Zöllner zeigt sich begeistert, von dem was die Ortskirche leistet: „Interessant war, dass die soziale Arbeit in Brasilien hauptsächlich durch die Pastoral nicht durch die Regierung geleistet wird“, stellt die 22-Jährige fest.

Keine Sprachprobleme

Von einem „authentischen Austausch“ bei einer Katechese mit dem Münchener Weihbischof Bernhard Haßlberger in Rio berichtet Franziska Gampenrieder. Die 22-jährige Ingolstädterin war zusammen mit vier Eichstättern und 24 Bambergen beim WJT. Der Glaube sei „in allem gegenwärtig“ gewesen, fasst sie ihre Eindrücke der auf- und anregenden Tage zusammen. Trotz unterschiedlicher Sprachen und Kulturen hätten sich „die jungen Menschen aus der ganzen Welt“ gut verstanden, erzählt Christiane Kraus aus Postbauer-Heng. Der 23-jährige David Hink aus dem gleichen Ort, schwärmt vom Empfang am Donnerstagabend für Papst Franziskus, bei dem „wir ziemlich weit vorne standen“. Hink zeigt sich beeindruckt von Franziskus’ Reden: „Ich finde es richtig gut, dass sich der Papst in große soziale Probleme einmischt und auch die Jugendlichen am Weltjugendtag auffordert, aktiv zu sein und sich nicht zurückzuziehen.“ 

Andrea Franzetti, Kirchenzeitung Nr. 31 vom 4. August 2013