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Mitspieler in Gottes Mannschaft

Pfingsten, 27.Mai 2012

Heuer ist das Jahr der Fußballeuropameisterschaft. Ganz viele Leute sind erfüllt von Vorfreude, Sehnsucht und planen ihre Zeit, denn für einen Fan ist es klar: Kein wichtiges Fußballspiel darf versäumt werden. Alles muss ich anschauen und miterleben. Begeisterung erfüllt die Menschen. Es ist herrlich, diese Leidenschaft zu spüren. Pfingsten ist für uns Gläubige noch viel mehr. Denn als Christen sind wir eingeladen, mehr zu sein als bloß Zuschauer.

„Sei Mitspieler in Gottes Mannschaft!“ ermutigte Lord Baden-Powell, der Gründer der Pfadfinderbewegung, die jungen Leute. Wir dürfen aktiv sein auf dem Spielfeld der Geschichte unserer Zeit. Berufen sind wir, Gegenwart und Zukunft mitzugestalten. Der Heilige Geist hat die Jünger damals in Bewegung gebracht und tut es auch heute. Nicht nur einem Ball laufen wir hinterher. Wir dürfen Jesus Christus nachfolgen. Fußballspieler trainieren hart, um für das Spiel fit zu sein. Unser Training als Christen hat es in sich. Harte Arbeit an sich selbst, wie Gewissenserforschung und regelmäßige Beichte, helfen uns für die harten Zeiten im Spiel unseres Lebens genau so wie Gebet, Verzicht und Opferbereitschaft.

Am Ball dran bleiben bedeutet für uns, die Herausforderungen unserer Zeit anzugehen, keine Scheu zu haben, dahin zu gehen, wo es brenzlig ist, wo persönlicher Einsatz gefordert wird. So wie das Fußballspiel eine Mannschaftssportart ist, sind wir auch als Christen keine Alleingänger. Wir spielen in unserem Leben nicht allein, sondern als Team in der Gemeinschaft der Kirche. Ein jeder darf sich mit seinen Fähigkeiten einbringen. Die Fans, die uns ermutigen und Kraft geben, sind die bereits Vollendeten in der Herrlichkeit, die Heiligen, die sich durch ihre Fürsprache für uns stark machen und uns anfeuern. Unser Spiel dauert nicht nur 90 Minuten, sondern mehr oder weniger 90 Jahre bevor uns nicht nur ein Pokal, sondern eine himmlische Heimat mit allen Fans und Mitspielern Jesu aller Zeiten, den Heiligen, erwartet. Für dieses Ziel lohnt es sich, alles zu geben.

Ich bin mir sicher, dass unsere Zeit eine wahre Sehnsucht hat, Menschen zu erleben, die brennen aus Leidenschaft für ein Gut, das weiter geht als alles Vergängliche. Heiliger Geist, brenne du in uns.

Pfarrer Francesco Benini

Lesungen an  Pfingsten am 27. Mai 2012