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Ich hab wenig Zeit!

5. Sonntag im Jahreskreis, 05. Februar 2012

"Ich hab wenig Zeit!“, sagen schon Schüler; Eltern stimmen ihnen bei. „Es ist gerade recht stressig“, schildern Erwachsene ihre Arbeit. Selbst Rentner sind „im Unruhestand“.

Wie war es bei Jesus? Markus stellt uns einen Tag Jesu vor: Kaum war er von der Synagoge zu Hause, heilte er die Schwiegermutter des Petrus. Am Abend kam die „ganze Stadt“, heilte er alle möglichen Kranke, trieb er viele Dämonen aus. Wir würden sagen: Jesus hatte einen vollen Terminkalender, einen „stressigen Job“ – Doch Jesus macht sich keinen Stress! Wie schafft er das? Wie schaut Jesu Anti-Stress-Programm aus?

1. Gebet. Jesus besuchte am Sabbat die Synagoge; er war sozusagen ein regelmäßiger Kirchgänger. Und er betete persönlich. Als es noch dunkel war, betete er an einem einsamen Ort.

Ein junger Vater sagte: „In der Messe kann ich einfach da sein, ohne was leisten zu müssen, da komm ich zur Ruhe.“ Auch Mutter Teresa nahm ihre Kraft aus der Messe am Morgen und der Anbetung am Abend. Gerade wenn wir besonders wenig Zeit (für Gott) zu haben meinen, kann uns eine Geschichte helfen: Ein Bauer trägt einen Sack Weizen nach Hause. Da begegnet ihm Gott und bittet: Schenk mir deinen Weizen! Der Bauer öffnet den Sack, sucht das kleinste Korn und reicht es ihm. Gott verwandelt das kleine Korn in Gold und gibt es zurück. – Gebet ist Gold wert.

2. Jesus nimmt sich selbst nicht wichtig. Auf die Nachricht hin „Alle suchen dich!“, bleibt er gelassen: „Lasst uns anderswohin gehen!“ Statt seiner eigenen Person, seinem Image, hat er seine Sendung im Blick. Ist demgegenüber nicht mancher Stress, den wir haben, hausgemacht?

3. Jesus weiß um seine geistlichen Kräfte. Als Gottes Sohn trieb er mit göttlicher Vollmacht Dämonen aus und heilte er. Tut er das heute noch? Ein selbst erlebtes Beispiel: Eine junge Frau glitt immer tiefer in Reiki (Esoterik) hinein. Sie gab erst die Kirche, dann das Beten auf und litt schließlich unter Schlafstörungen. Sie erkannte: Ich brauche Jesus! Sie ging beichten, fing wieder an zu beten und zur Kommunion zu gehen. Nun geht es ihr deutlich besser. Jesus heilt auch heute – durch die Sakramente, in denen Seine Kraft weiterwirkt! Nutzen wir diese geistlichen Kräfte! Sind viele heute auch deshalb im Stress, weil sie das Geistliche zu wenig schätzen?

Halten wir es daher wie Jesus: mit Elan, mit Gottvertrauen, aber bitte ohne Stress!

Lesungen zum 5. Sonntag im Jahreskreis am 05. Februar 2012