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22.06.2021

„Endlich wieder Gespräche von Mensch zu Mensch“: Taizè-Tag im Jugendhaus Schneemühle

Workshop zum Thema Berufung im Garten des Jugendhauses Schneemühle. Foto: Steffen-Marcel Bremmert

Beim Lagerfeuer beteiligte sich die Gruppe per Livestream an der Lichternacht im französischen Taizé. Foto: Steffen-Marcel Bremmert

Eichstätt/Eglasmühle. (pde) – Einen Tag wie im französischen Taizè erlebte eine Gruppe junger Erwachsener aus dem Bistum Eichstätt im Jugendhaus Schneemühle des Klosters Plankstetten. Für die katholische Jugendstelle Eglasmühle war es der Wiedereinstieg in Präsenzveranstaltungen nach monatelanger virtueller kirchlicher Jugendarbeit. „Nachdem im Frühjahr 2020 der Tiny-Taizé-Tag die letzte Veranstaltung in Präsenz war, wollten wir wieder in die ‚echte‘ Arbeit eben genau mit diesem Angebot starten“, sagt Jugendreferent Steffen-Marcel Bremmert.

Taizè zeichnet sich laut Bremmert durch eine ganz eigene Spiritualität mit Liedern und Gesängen aus. Als Beispiel dafür nennt er die in Eichstätt bekannte Nacht der Lichter, die auch durch die Taizè-Spiritualität geprägt sei. Der Tag in der Schneemühle unter dem Motto „Meine Berufung“ startete mit einem klassischen Taizé-Frühstück: heißes Wasser, ein Brötchen, ein Stück Blockschokolade, Butter und Zitronentee. Nach einem gemeinsamen Morgengebet folgte ein Workshop zum Thema Berufung. Martha Gottschalk, Referentin für Frauenpastoral in der Diözese Eichstätt, und P. Pius Wichert vom Kloster Plankstetten stellten zum einen den Weg ihrer persönlichen Berufung für den kirchlichen Dienst vor, verdeutlichten auf der anderen Seite aber auch die Bedeutung, sich selbst erst einmal darüber klar zu werden, was es heißt, seinen eigenen, persönlichen Lebensweg zu ergründen und sich auch auf die Suche zu machen. Im Anschluss gab es wieder ein gemeinsames Taizè-Gebet.

Am Nachmittag stand eine Bibeleinführung mit Domvikar Christoph Wittmann, Leiter des Dözesanen Zentrums für Berufungspastoral, auf dem Programm. Er ging anhand des Johannesevangeliums der Frage nach, wie Jesus seine Jünger berufen hat und auch wie unterschiedlich die Charaktere der Jüngerschaft waren. In Kleingruppen diskutierten die jungen Erwachsenen anschließend über eigene Motive, Jesus zu folgen, und auch im Alltag Ankerpunkte des eigenen Glaubens zu entdecken.

Beim Abendgebet verfolgten die Jugendlichen einen Livestream der Nacht der Lichter aus Taizè in Frankreich. „Dort wird grundsätzlich jeden Samstag Ostern gefeiert, um die Bedeutung der Auferstehung Jesu von den Toten ausgiebig zu würdigen“, erzählt Bremmert. „Ums Lagerfeuer sitzend beteiligte sich also auch unsere Gruppe an der mehrsprachigen Lichternacht.“ Auch wenn strenge Hygieneregeln das Zusammensein erschwerten, zeigten sich Veranstalter und Teilnehmende zufrieden mit dem „echten Jugendtreffen“ und hoffen auch bald wieder nach Taizé reisen zu können: „Endlich wieder Gespräche von Mensch zu Mensch, endlich wieder einander wirklich in die Augen schauen können.“