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17.02.2021

Purim – das Fest der Lose

Purim-Ratsche. Foto: Andreas Schneidt

Die Purim-Ratsche kommt beim Lesen des Buches Ester zum Einsatz: Immer wenn der Name „Haman“ fällt, machen alle Zuhörer mit Tröten, Rasseln und Ratschen so viel Lärm wie möglich. Foto: Andreas Schneidt

Das Purimfest wird vier Wochen vor Pessach gefeiert - in diesem Jahr am 26. Februar. Es ist ein Fest der Einheit und der Freundschaft, an dem an den Sieg des jüdischen Volkes durch das Handeln von Esther und Mordechai über die Vernichtungspläne des Hamas gedacht wird.

Die Wurzeln des Purimfestes sind im Buch Esther festgehalten, dessen Lektüre auf den ersten Blick profan erscheint. Aber nur auf den ersten Blick, denn diese Erzählung ist eine literarische Kostbarkeit aus der hellenistischen Zeit. Man kann das Buch Esther als einen historischen Roman mit einem bleibend aktuellen Thema verstehen: Pogrom und Antipogrom.

Im hebräischen Kanon ist das Buch Esther innerhalb der Schriftrollen überliefert. In der Synagoge findet ausschließlich eine handgeschriebene Version ihre Verwendung.

Neben der Verpflichtung zum Studium des Estherbuches an Purim gehört zu diesem Fest auch das sich Verkleiden. Die Kostüme sollen daran erinnern, dass der äußere Schein trügen kann und Gottes Handeln von außen – und nur vor außen – betrachtet, nicht sofort erkannt werden kann. So weisen die Kostüme in diesem Zusammenhang darauf hin, dass:

  • Gott es ist, der den Vernichtungsplan des Haman vereitelt,
  • Gottes Handeln ein Zeichen seiner Treue ist,
  • allein Gott es ist, der das Wunder bewirkt.

Ein weiterer Brauch zum Purimfest ist das Backen der Hamantaschen, einer traditionellen Süßspeise. Sie sind in der Regel mit Mohn gefüllt, wobei der Mohn ein Hinweis auf die Goldstücke ist, mit denen Haman den König für seine Vernichtungspläne gewinnen wollte.

Da Purim ein Fest der Freundschaft und Verbundenheit ist, gehört es mit zur Gestaltung dieses Tages, dass man sich im Familienkreis trifft und mit einer Spende an all diejenigen denkt, die auf Hilfe angewiesen sind.

Text: Barbara Bagorski