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31.03.2021

Pessach und Ostern

Foto: Pfarrbriefservice.de/ulleo CC0

Das Lamm, Symbol des Osterfestes. Foto: Pfarrbriefservice.de/ulleo CC0

Pessach, als Erinnerung an die Herausführung des Volkes Israel aus der ägyptischen Knechtschaft, verlebendigt das Erlösungs- und Befreiungshandeln Gottes. Dieses Fest wird jedes Jahr ab dem 14. Nissan (27.03.2021) in jüdischen Familien gefeiert.

Christen feiern Ostern als Erinnerung an die endgültige Erlösung von Schuld durch den Tod und die Auferstehung Jesu Christi.

Das Exultet am Beginn der Osterliturgie unterstreicht die Kontinuität der Bundeszusage Gottes. Der Hymnus benennt Jesus als das wahre Osterlamm und weist auf den Sieg Jesu über den Tod hin.

Das Lamm wird als Symbol des Festes auf keinem Ostertisch fehlen. Es lädt dazu ein, einen Blick auf die biblische Verwurzelung dieses Bildes und seine Geschichte zu werfen. Zunächst einmal erinnert das Lamm an die einstmals im Jerusalemer Tempel dargebrachten Opfergaben. Bei Jesaja (Jes 53) wird das Lamm zum Symbol für den leidenden Gottesknecht. Johannes der Täufer (Joh 1,35) bezeichnet den vorübergehenden Jesus als das Lamm Gottes. Und später wird dann Paulus (1 Kor 5,7f) Jesus Christus als das geopferte Pessachlamm benennen. In 1 Petr 1,18f wird das Bild von Jesus Christus als Lamm ohne Fehl und Makel festgeschrieben. Justin der Märtyrer wird in der theologischen Auseinandersetzung Jesus, das Osterlamm, als unseren Erlöser und unsere Zuflucht definieren (Dial 72,1).

Zu Beginn feierten Juden und Christen Pessach bzw. Ostern an einem gemeinsamen Termin, aber klar im jeweiligen eigenen Ritus.

Bald kam es jedoch zu Spannungen, die 325 n. Chr. dazu führten, dass auf dem Konzil von Nicäa eine klare Trennung der Termine erfolgte.

Bis heute gilt daher: Wir erinnern uns des jeweiligen Heilsereignisses und erklären einander, was wir feiern, welche Bedeutung das Fest für die jeweilige Verwurzelung hat und was es für uns Christen bedeutet, Anteil am Erbe und der Verheißung Gottes zu haben.

Text: Barbara Bagorski