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31.03.2023

Ostern – Fest der Freude und des Lebens

Kuppel der Grabeskirche in Jerusalem. Foto: Andreas Schneidt

Aber welche Bedeutung hat dies Bekenntnis für uns? Sprechen wir es einfach so dahin oder fragen wir uns, welches Geschenk Gottes an den Menschen wir da bekennen? Nehmen wir uns die Zeit, einmal nach den sehr alten Wurzeln dieses Bekenntnisses zu suchen?

Bei der Spurensuche kann man feststellen, dass es bereits im frühen Judentum die Glaubensaussage gab, dass es eine Auferstehung der Toten gibt. Diese wurden aber von den innerreligiösen Strömungen in sehr unterschiedlicher Weise aufgegriffen. So leugneten zur Zeit Jesu die Sadduzäer jede Form eines Auferstehungsglaubens, während die Pharisäer diesen Gedanken immer wieder neu aufgriffen und weiter entwickelten. So findet sich dann im Sanhedrin, der ersten Niederschrift der mündlichen Tora, folgende Glaubensaussage: „Diese haben keinen Anteil an der kommenden Welt: wer sagt, es gebe keine Auferstehung …“ (Sanh 10,1). In den im Mittelalter von Maimonides formulierten 13 Glaubenssätzen heißt es dann: „Ich glaube mit voller Überzeugung, dass die Toten wieder belebt werden zu der Zeit, da es der Wille des Schöpfers, gelobt sei sein Name, sein wird …“ Durch die ganze Glaubensgeschichte wird immer wieder betont, dass Gott es ist, der die Toten lebendig macht. Deshalb heiß es im täglichen Achtzehntgebet: „Gelobt seist Du, Ewiger, der die Toten belebt.“

Ostern bekennen Christen auf aller Welt: „Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der Erste der Entschlafenen. Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten. Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden.“ (1 Kor 15,20-22)

Um sich dem Geheimnis der Auferstehung und des ewigen Lebens bei Gott ein ganz klein wenig annähern zu können, kann vielleicht ein Gedanke helfen, der im traditionellen Judentum weiter gegeben wird. So wird hier vom Schlaf als kleinem Tod gesprochen; ein Tod, aus dem Gott den Menschen jeden Morgen auf‘s neue zurück ins Leben holt und wofür der Mensch ihm im morgendlichen Gebet dankt.

Text: Barbara Bagorski