Zum Inhalt springen
31.08.2021

Elul – der Vorbereitungsmonat auf die Hohen Feiertage

Schofar. Foto: Andreas Schneidt

Der Schofar kommt im Monat Elul nach dem Morgengebet in manchen Synagogen zum Einsatz. Foto: Andreas Schneidt

Der Monat Elul ist der letzte Monat des jüdischen Kalenders und zählt 29 Tage. Er dient der Vorbereitung auf das jüdische Neujahrsfest und fällt in der Regel in die Zeit August/September (2021: 7. August bis 6. September). Der Monat Elul ist eine Zeit der Umkehr und gilt darüber hinaus als eine Zeit der besonderen Gnade. Der Mensch ist eingeladen, sich jeden Tag eine Zeit der Stille und der Reflexion zu schaffen, in der er das vergangene Jahr mit seinen Höhen und Tiefen an sich vorbeiziehen lässt und prüft, welche Korrekturen für eine Lebensgestaltung aus dem Wort Gottes heraus notwendig sind. Dies tut er in dem Bewusstsein, dass Gott in diesem Monat ihm auf Grund seiner Umkehrbereitschaft in ganz besonderer Weise nahe ist.

Der Monat Elul leitet über in den Monat Tischri, der von den Hohen Feiertagen geprägt ist. Am Beginn steht Rosh haShana, das Neujahrsfest, das an den Bund zwischen Gott und seinem Volk erinnert. An diesem Tag isst man traditionell Apfelspalten, die zuvor in Honig getunkt werden.

Zum Besonderen der Gestaltung der Hohen Feiertage gehört das Blasen des Schofars. Dabei handelt es sich um ein Widderhorn, das stets seine ganz eigene Ausprägung hat. Biblisch verortet ist der Brauch des Schofar-Blasens in Lev 25,9 und Num 29,1.

In den askenasischen Gemeinden ist es darüber hinaus üblich, während des gesamten Monats Elul nach dem Morgengebet in der Synagoge den Schofar zu blasen. Am Vorabend zu Rosch haSchana bläst man jedoch den Schofar nicht. Durch diesen Verzicht soll auf die Unterscheidung der vergangenen Werktage von den anstehenden Festtagen hingewiesen werden.

Text: Barbara Bagorski