Zum Inhalt springen

Geistlicher Impuls

Knotenlöser(in)

Eine verwirrte, verknotete Schnur – so fühlt sich es sich zurzeit manchmal an. Wenn ich versuche, den Knoten aufzumachen und dabei am falschen Ende ziehe, wird er nur noch fester. Es ist ein Geduldsspiel. Manchmal erfordert es zu viel Geduld, und ich lasse es sein. In Familien sind es dann oft die Mütter, die die Knoten besonders gut aufmachen können.

Im Leben gibt es Situationen, die wie verknotet, verwirrt, kaum lösbar aussehen. Eine Beziehung. Die Gefühle – wie ein verwirrtes Knäuel. Die Sprache – das falsche Wort am falschen Platz – manchmal mehr Verknotung als Verständigung.

Wie bei den echten Knoten muss ich vorsichtig an den richtigen Stellen ziehen. Ich darf nicht gleich aufgeben, sondern brauche vor allem eines: Geduld! Und manchmal, wenn es wirklich gar nicht mehr weitergeht, dann brauche ich jemanden, der mir hilft, den Knoten zu lösen. So jemanden zu haben ist ein Glücksfall.

Nicht alle Knoten stören. Nicht alle Knoten sind heillos. Manche halten die Dinge zusammen. Das können nicht nur Weberinnen und Seemänner bestätigen.

Wir wünschen Ihnen Geduld mit Ihren „Knoten“ und, wenn nötig, Knotenlöser(innen) an Ihrer Seite.

Text: Marina und Hans Seidl, Pastoralreferenten, Thalmässing