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Leute machen Kleider

Im Supermarkt um die Ecke greife ich zu Schokolade und Kaffee aus dem fairen Eine-Welt-Handel. Und damit bin ich nicht allein. Leben soll nachhaltig sein. Für immer mehr Menschen wird das immer wichtiger. Nach den Nahrungsmitteln gerät jetzt auch die Kleidung in den Fokus; Fairness und Solidarität bekommen eine bedeutende Rolle.

Spätestens seit dem verheerenden Brand in einer Textilfabrik in Bangladesch bin ich wachgerüttelt und weiß um die katastrophalen Arbeitsbedingungen von Näherinnen in Billigstlohnländern. Genau das hat sich in diesem Jahr auch der diözesane Schöpfungstag Anfang Oktober zum Thema gemacht: Saubere Kleidung!

Wenn ich an die Menschen vor Ort denke, frage ich mich: Können Markenklamotten IN sein, wenn Arbeitsrechte OUT sind? Dürfen Kinder ausgebeutet werden? Braucht es nicht vielmehr faire Löhne, sichere Arbeitsbedingungen und Gewerkschaftsfreiheit?

Jeder kann etwas tun. Es gibt sie bereits, die „saubere Kleidung“, chic und bezahlbar, umweltverträglich hergestellt; ohne Kinderarbeit, für einen Lohn, von dem eine Familie leben kann. Gerechtigkeit und Solidarität beginnen für mich beim Blick in die Einkaufstasche. Das hat bei fairen Lebensmitteln funktioniert und wird es sicher auch in anderen Bereichen schaffen.

Text:Christoph Raithel, Diözesanvorstand des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und Vorstandsmitglied der Jugendstiftung

Erscheinungsdatum: 23. Oktober 2013