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Tiberias heute

„In jener Zeit offenbarte sich Jesus den Jüngern noch einmal“, schreibt der Evangelist Johannes. Warum kommt mir mein Alltag im Klassenzimmer in den Sinn, während ich mir vorstelle, wie es wohl war, als Jesus am Morgen am Ufer des Sees Tiberias stand und seine Freundinnen und Freunde ihn nicht erkannten?

Vielleicht sind es die Glaubensbekenntnisse, die meine Schülerinnen und Schüler neulich schrieben, die sie sich gegenseitig voller Freude vorlasen. Ganz still ist es, als Lukas beginnt: „Ich glaube an Gott, meinen Beschützer und Wegweiser."  Irgendwie ist es anders als sonst. Heute geschieht etwas Besonderes. „Ich glaube daran, dass Jesus im Himmel auf mich wartet und mich so annimmt, wie ich bin“, fährt seine Klassenkameradin nach einer Weile fort.

Ja, das Ufer des Sees Tiberias kann auch ein ganz normales Klassenzimmer sein. Unsere  bunten Glaubensbekenntnisse an der Wand erzählen jetzt jeden Tag davon.

„Daran glaube ich mit meinem ganzen Herzen“, beendet Lukas sein Credo.
Ich schließe mich an.

Text: Christiane Beck, Diplomtheologin und Studienrätin an der Anton-Jaumann-Realschule Wemding

Erscheinungsdatum: 6. April 2016