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29.05.2019

Loslassen

Bunte Bänder zum Basteln.

In diesen Wochen räume ich mit meiner Mutter ihr Haus aus.
Alte Fotos tauchen auf. Bücher, Notizen, Erinnerungen kommen hoch.
Bei jedem Stück steht die Entscheidung an: mitnehmen, einlagern, entsorgen? Festhalten oder loslassen?

Auch die Jünger mussten loslassen. Sie mussten ihren Jesus gehen lassen. Er war für sie nicht mehr an-greifbar, er wurde un-fassbar.
Sie waren nun selbst in der Verantwortung als mündige Zeugen und Boten der Frohen Botschaft für die Welt.

Loslassen heißt nicht „Aus den Augen, aus dem Sinn“ oder „Aus und vorbei“. Es meint auch nicht, zurückzugehen an den Ausgangspunkt.
Von allem, von jedem Gegenstand und mehr noch von jeder Begegnung, bleibt etwas zurück: eine Erinnerung, eine Prägung, ein Stück Leben, das Zukunft gestalten kann.

Loslassen schenkt Freiheit. Es ermöglicht, zu neuen Zielen aufzubrechen. Mit Gottes Geist im Gepäck.

Text: Martina Baum, Nürnberg