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Einnahmenverwendung 2020

Pastoral, Bildung und Caritas – Die Ausgaben im Fokus

Menschen begleiten in ihren Sorgen und Nöten, in unsicheren Zeiten, für sie in wegweisenden Momenten da sein und stets ein offenes Ohr haben – das ist Aufgabe der Kirche. In der Seelsorge, bei sozialen Diensten oder in der Bildungsarbeit leisten engagierte Menschen diese wertvollen Dienste. Finanziert werden sie hauptsächlich durch die Kirchensteuer. Sie ist neben Spenden und Zuschüssen die wichtigste Einnahmequelle der Kirche.

Rückläufige Kirchensteuereinnahmen im Jahr 2020

Die 380.442 im Bistum Eichstätt lebenden Katholikinnen und Katholiken finanzieren mit jeweils acht Prozent ihrer Lohn- und Einkommensteuer die Aufgaben der Diözese, in dem sie diesen Betrag als Kirchensteuer abführen. Insgesamt betrug das Kirchensteueraufkommen in der Diözese Eichstätt im Jahr 2020 rund 117,7 Millionen Euro. Das sind knapp zwei Drittel der gesamten Einnahmen von 184,8 Millionen Euro des Bistums. Damit sind die Kirchensteuereinnahmen um etwa 8,4 Millionen Euro im Vergleich zum Jahr 2019 gesunken, die Zahl der Katholiken ging um rund 6.300 Gläubige zurück. Der wirtschaftliche Einbruch durch die Corona-Krise und die Auswirkungen von beispielsweise Kurzarbeit oder erhöhter Arbeitslosigkeit auf das Steueraufkommen haben diesen Rückgang zum einen bewirkt. Zum anderen trug aber auch der Rückgang der Kirchenmitglieder dazu bei.

Die Aufgabenfelder der Diözese Eichstätt gliedern sich in Pastorale Aufgaben, Bildung und Erziehung, sozial-caritative Dienste sowie Bau, Finanzen, IT, die Diözesanleitung und sonstige Aufgaben. Die Aufwendungen des Bistums Eichstätt für diese Sektoren fallen im Vergleich zu den Vorjahren ähnlich aus.

Seelsorge als Hauptaufgabe

Für pastorale Aufgaben wendet die Diözese Eichstätt insgesamt 55 Prozent ihrer Einnahmen auf – und damit den Hauptteil. Vor allem die Pfarreien in den Pastoralräumen werden durch diese Mittel unterstützt: Die Gehälter der pastoralen Mitarbeitenden, die Pfarreienfinanzierung, aber auch beispielsweise die Betreuung durch die Verwaltungskoordinatoren fallen in diesen Bereich. Weiterhin erhalten auch Beratungsstellen, die Erwachsenenbildung oder weltkirchliche Projekte Mittel in diesem Sektor. Während der Corona-Pandemie hat das Bistum beispielsweise seinen Partnerdiözesen Poona, Gitega und Leitmeritz finanzielle Hilfen zukommen lassen. Die Caritas in Burundi erhielt Unterstützung für Präventionsmaßnahmen gegen die Virus-Ansteckung. Außerdem spendete das Bistum Eichstätt für die Lebensmittelversorgung für Bedürftige in Poona oder machte Lohnfortzahlungen im Bistum Leitmeritz während des Lockdowns möglich.

Caritative Dienste und Bildung

Für Bildung und Erziehung wendet die Diözese zwölf Prozent ihrer Einnahmen auf. Dazu gehören beispielsweise der Religionsunterricht und der Unterricht an den sechs diözesanen Schulen für die rund 3.135 Schülerinnen und Schüler. Aber auch die Unterstützung der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt fällt in diesen Bereich, genauso wie die Priesterausbildung – sowohl im ostkirchlichen Priesterseminar Collegium Orientale als auch im Collegium Willibaldinum, dem Eichstätter Priesterseminar.

Für den caritativ-sozialen Bereich sieht das Bistum acht Prozent seiner Einnahmen vor, die an den Caritasverband in der Diözese Eichstätt fließen. Er kümmert sich um sozial schwache, psychisch oder suchterkrankte Menschen und Senioren in verschiedenen Einrichtungen mit unterschiedlichen Diensten im Bistum Eichstätt.

Immobilien, Finanzen und IT

Rund zwölf Prozent der Einnahmen investiert die Diözese in Immobilien, die Finanzverwaltung und die Dienste und Infrastruktur der IT. Das Bistum kümmert sich um rund 2.500 kirchliche Gebäude – auch für ihre Kirchen- und Pfründestiftungen, die Zuschüsse nach den diözesanen Bauregeln erhalten. Das Diözesanbauamt unterstützt durch Bauberater die Stiftungen bei den Instandhaltungsprojekten von beispielsweise Kirchen oder Pfarrheimen und sichert die Kultur- und Denkmalpflege. Aber auch die nachhaltige und transparente Verwaltung der Finanzen und die Ausstattung mit professionellen Strukturen und Prozessen in der IT fallen in diesen Sektor.

Diözesanverwaltung als zukunftsfähiger Dienstleister

Sieben Prozent seiner Einnahmen sieht das Bistum für die Diözesanverwaltung und -leitung vor. Im Jahr 2020 hat sich das Bischöfliche Ordinariat mit neuen Strukturen zukunftsfähig aufgestellt: Dazu zählt vor allem die Einführung der Position eines Amtschefs und die Umgestaltung der Hauptabteilung I: Zentralverwaltung. Thomas Schäfers verantwortet auf dieser Position die Verwaltungsorganisation des Bischöflichen Ordinariats und berät den Bischof sowie den Generalvikar bei der Leitung der Diözese. Für verschiedene weitere Aufgabenfelder, wie z.B. die Tagungshäuser oder Verbände, sieht die Diözese die verbleibenden fünf Prozent ihrer Einnahmen vor.

Finanzskandal im Bistum Eichstätt

Im Zuge des Finanzskandals im Bistum Eichstätt hat ein ehemaliger Mitarbeiter risikoreiche Investments in Höhe von rund 60 Millionen US-Dollar getätigt. Aktueller Stand im Finanzskandal

Kirchenfinanzierung: Fragen und Antworten

Was ist die Kirchensteuer? Was versteht man unter Staatsleistungen? Wie finanziert sich die Kirche? Was leisten Caritas und Ehrenamt? Viele Fragen werden zur Kirchenfinanzierung gestellt. Antworten auf den Seiten der Deutschen Bischofskonferenz.