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30.04.2020

„Liturgie mit Pandemie“: Diözese Eichstätt gibt Anregung für Gottesdienstbesucher

Mit Handschuhen und Mund-Nasenschutz zum Kommunionempfang

Mit Handschuhen und Mund-Nasenschutz zum Kommunionempfang. pde-Foto: Geraldo Hoffmann

Eichstätt. (pde) – Eine Ermutigung zur Mitfeier der Eucharistie hat die Diözese Eichstätt im Zusammenhang mit dem Infektionsschutzkonzept für Gottesdienste während der Coronapandemie veröffentlicht. Unter dem Titel „Liturgie mit Pandemie – eine Anregung für Mitfeiernde“ gibt der kommissarische Diözesanbeauftragte für Liturgie, Werner Hentschel, Hinweise für den sakramentalen Kommunionempfang und weist auf die Möglichkeit der geistigen Kommunion hin.

„Die Kirche lebt von der Eucharistie“, heißt es dem Schreiben, das an die pastorale Mitarbeiter verschickt wurde und auf der Website des Bistums abrufbar ist. Dass ab 4. Mai wieder öffentliche Gottesdienste gefeiert werden können, sei „wirklich ein Grund zur Freude“. Auch wenn in den vergangenen Wochen viele digitale geistliche Angebote genutzt worden seien, bleibe die konkrete Versammlung der Gläubigen ein grundlegendes Merkmal christlicher Gottesdienste. Diese finden ab kommenden Montag unter einer Reihe von Hygienevorschriften statt. Wie in anderen Lebensbereichen heißt dann auch in den Kirchen Abstand halten, Hände desinfizieren, Handschuhe sowie Mund- und Nasenschutz tragen. Das wird den Gottesdienstbesuchern wohl ungewohnt und fremd vorkommen, ahnt Hentschel: „Gesten und Zeichen der Liturgie, ja die liturgischen Dienste selbst stehen unvermittelt in Verbindung mit Gegenständen und Handlungen, die wir sonst mit dem Umfeld einer Klinik in Verbindung bringen.“ Bei der Messfeier werde das besonders bei der Kommunionausteilung auffallen. „Das Ineinander von heiligem Geschehen in der Liturgie und hygienischen Maßnahmen wird wohl nicht wenige von uns beim Kommuniongang irritieren und verständlicherweise auch Widerstreben oder gar Ablehnung hervorrufen, weil hier aufgrund der Nähe, die entsteht, besondere Vorsicht geboten ist“, schreibt der Liturgieexperte.

Es dürfte manchen nicht leicht fallen, angesichts dieser Umstände die gewohnte Sammlung und Andacht beim Kommunionempfang zu wahren, weil die dem Geschehen angemessene Sakralität, die „Heiligkeit des Augenblicks“, kaum erfahrbar sei. „Liturgiefremde Elemente beeinträchtigen das gottesdienstliche Geschehen“, so Hentschel weiter. In diesem Zusammenhang verdiene die Möglichkeit der geistigen Kommunion neue Beachtung. Sie könne Gläubigen eine geistliche Hilfe sein, wenn sie in diesen Umständen nicht zur heiligen Kommunion gehen wollen und Christus nur geistig durch ein entsprechendes „Willkommens“-Gebet aufnehmen möchten.

Trotzdem gilt es laut Hentschel für den sakramentalen Kommunionempfang zu bedenken: „Wenn wir unter diesen ungewohnten Umständen den Leib Christi empfangen, ist Christus real in der Gestalt des Brotes gegenwärtig. Daran ändern die äußeren Gegebenheiten nichts.“ Es liege an jedem Einzelnen, zu versuchen, die Kommunion in gewohnter andächtiger Sammlung zu empfangen und bei diesem liturgischen Neustart mit besonders offenem Herzen und mit innerer Freude zum Herrn hintreten. „Das ist der persönliche Höhepunkt unserer Mitfeier der Eucharistie.“

Liturgie mit Pandemie