Das große Buch der Gebete
Die Vielfältigkeit des Betens – Neuauflage der größten deutschsprachigen Gebetssammlung erschienen
Eichstätt, 21. Juni 2007 (upd) – „In einem Gebet kann man ohne Tabu alles vor Gott zur Sprache bringen“, sagt Professor Bernhard Sill, Moraltheologe an der Fakultät für Religionspädagogik/Kirchliche Bildungsarbeit an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Wie vielfältig die Sprache des Gebets sein kann, zeigen Sill und der Eichstätter Domvikar Reinhard Kürzinger mit ihrem neu aufgelegten „Großen Buch der Gebete“, das mit über 800 Texten die wohl umfangreichste Sammlung deutschsprachiger Gebete darstellt. Die Herausgeber spannen auch in der zweiten Auflage mit ihrer Auswahl einen Bogen von den Anfängen der jüdisch-christlichen Tradition des Betens bis in die Gegenwart. „Mich freut es, dass mit diesem Buch viele Menschen Gelegenheit haben werden, den Geist des Betens einzuatmen. Beten ist das Atmen der Seele“, sagte Bischof Gregor Maria Hanke, dem Sill und Kürzinger den neuen Band überreichten.
Neben namhaften zeitgenössischen Autorinnen und Autoren kommen biblische Beter und Dichter, jedoch auch Studierende zu Wort, die für den Band eigene Texte verfasst haben. Schon die erste Auflage ging auf ein gemeinsames Seminar für Studierende von Sill und Kürzinger zurück, aus dem zunächst nur ein kleines Gebetbuch mit Lieblingstexten der Studierenden entstand. Daraus erwuchs dann die Idee, mit einem umfangreichen Werk die Vielfalt christlichen Betens von den biblischen Ursprüngen bis heute widerzuspiegeln. „Wir haben in der zweiten Auflage den Anteil von frischen, frechen Gebeten der Studierenden erhöht und zudem neue Autoren aufgenommen“, erklärt Kürzinger, der geistlicher Leiter des Mentorats für zukünftige Religionspädagogen war und nun das Pilgerbüro des Bistums Eichstätt leitet sowie verantwortlich für die Fortbildung ausländischer Priester ist. Ferner sind im Anhang der neuen Ausgabe neben den Autoren und Titeln der Gebete auch die Anfänge der Texte verzeichnet. So muss der suchende Leser nicht zwingend den Titel eines Gebetes kennen, sondern nur die ersten Zeilen. Erfreut zeigen sich die beiden Herausgeber über die vielfältige Unterstützung ihres Projektes: „Es war für mich ein großes Erlebnis, dass unsere Studierenden nicht nur viel Zeit in dieses Buch investiert haben, sondern mit Texten ihren persönlichen Zugang zu Gott offenbaren“, sagt Bernhard Sill. Außerdem seien viele zeitgenössische Autoren von der Idee des Buches so überzeugt gewesen, dass sie ihre Texte häufig kostenlos oder für ein nur geringes Honorar zur Verfügung stellten. Auch deshalb ist „Das große Buch der Gebete“ mit seinen knapp 900 Seiten für einen Preis von nur rund 15 Euro ab sofort im Buchhandel erhältlich.