Impulse für die Bewahrung der Schöpfung
Ein zentrales Thema der Amtszeit von Bischof Hanke war der achtsame Umgang mit der Schöpfung. In einer Zeit globaler ökologischer Herausforderungen setzte er früh Zeichen: Als engagierter Unterstützer der Enzyklika Laudato si’ von Papst Franziskus initiierte er im Bistum ein Klimaoffensive, die sowohl strukturelle Maßnahmen als auch eine geistliche „Ökologie des Herzens“ umfasst. Für ihn bedeutete Schöpfungsverantwortung nicht nur CO₂-Bilanzen, sondern eine grundlegende Haltung der Dankbarkeit und des Respekts vor dem Leben. „Mir selbst ist die Bewahrung der Schöpfung seit jeher ein ganz großes Anliegen. Dazu gehört auch die gerechte Verteilung der Güter und Ressourcen. Das ist ein Thema christlichen, solidarischen Lebensstils“, sagt Hanke. Seine Mahnung, dass Christen sich vom Evangelium her mutig für den Schutz der Natur einsetzen sollten, verband er mit konkretem Handeln: vom energetischen Sanieren kirchlicher Gebäude bis zur Förderung einer nachhaltigen Lebensweise auf Pfarrei-Ebene.
Herausforderungen in schwierigen Zeiten
Als Bischof sah sich Hanke in seinem Dienst auch mit schwierigen Themen konfrontiert, insbesondere mit der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt im kirchlichen Raum. In zahlreichen öffentlichen Stellungnahmen betonte er die Notwendigkeit, die Betroffenen in den Mittelpunkt zu stellen, hinzuhören, Schuld zu benennen und aus Fehlern zu lernen. Die in diesem Bereich defizitäre Sozialgestalt der Kirche war für ihn nicht nur ein Befund, sondern eine Mahnung, sich dem eigenen Versagen zu stellen. „Wie konnte es geschehen, dass die Betroffenen so lange keinen Raum gefunden haben, in dem sie Gehör fanden?“ – diese Frage, die er sich in einem Jahresrückblick stellte, war Ausdruck einer tiefen inneren Auseinandersetzung mit den Versäumnissen der Vergangenheit. „Meine Gespräche mit Opfern des sexuellen Missbrauchs haben mich selbst tief erschüttert und manches in mir verändert“, schreibt Hanke in seinem Brief an Mitarbeitende zu seinem Rücktritt.
Ein weiteres bedeutendes Kapitel in seiner Amtszeit stellte sein entschlossenes Eintreten für Transparenz und Aufklärung im Zusammenhang mit dem Finanzskandal im Bistum Eichstätt dar. In einer Phase großer Verunsicherung übernahm er Verantwortung und setzte frühzeitig klare Signale: Er selbst forderte die lückenlose Aufarbeitung der Vorwürfe, brachte die Angelegenheit zur Anzeige und stellte sich auch persönlichen Anschuldigungen. Mit seiner Haltung unterstrich Bischof Hanke, dass kirchliches Handeln glaubwürdig nur dann sein kann, wenn es sich an Wahrheit und Gerechtigkeit orientiert. Bereits damals überlegte er, dem Papst seinen Rücktritt anzubieten. Er entschied sich dagegen: „Ich übernehme Verantwortung. Und das heißt, dass ich mich jetzt nicht auf den besseren Teil des Lebens zurückziehe, nämlich in den Ruhestand gehe, sondern dass ich mich den Problemen und Anforderungen, die es hier gibt, stelle.“