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20.06.2022

„Wichtigster Ort für die Pfarrgemeinde“: Bischof Hanke weiht Altar in Kevenhüll

Bischof Gregor Maria Hanke und Pfarradministrator Pater Gregor Gockeln entzünden Weihrauch an fünf Stellen auf dem Altar.

Bischof Gregor Maria Hanke und Pfarradministrator Pater Gregor Gockeln entzünden Weihrauch an fünf Stellen auf dem Altar, die an die Wundmale Christi erinnern. Mit im Bild: Abt Beda Sonnenberg (2. von rechts). Foto: Thomas Schmidt/pde

Eichstätt/Kevenhüll. (pde) – Den neuen Volksalter der St. Ulrich-Kirche in Kevenhüll, einem Gemeindeteil von Beilngries, hat Bischof Gregor Maria Hanke am Sonntag, 19. Juni, gesegnet. In seiner Predigt bezeichnete Hanke den Altar als „der wichtigste Ort für die Pfarrgemeinde“.

Der Mensch brauche Bindung an Orte und Verbindung mit Orten, um ein gutes, erfülltes Leben führen zu können. Deshalb binde auch Gott sein Wirken für den Menschen an Orte. „Wir konsekrieren, weihen heute diesen Altar für die Feier der Eucharistie. Der ist ein besonderer Ort, weil auf ihm das Zentrum der Eucharistie stattfindet, vor dem Altar haben viele Paare ihre Ehe geschlossen“, sagte der Eichstätter Bischof. Das gesamte Heilsgeschehen und alle Heilsorte Christi, angefangen von seiner Geburt in Betlehem über seine Kreuzigung auf Golgotha, die Auferstehung aus dem Grab, bis hin zum Pfingstwunder und seiner Wiederkunft würden auf dem Altar in der Feier der Eucharistie gegenwärtig. „Die Eucharistiefeier verbindet uns mit ihm, dem erhöhten Herrn, von ihm ist der Himmel nicht abzutrennen: wir sind in der Eucharistiefeier bereits mit dem Himmel verbunden. Die Eucharistiefeier ermöglicht es uns, das irdische Leben, unsere Sorgen und Fragen in den Horizont des Himmels zu stellen. Die Eucharistiefeier verbindet uns untereinander zur Familie des Herrn über unsere Unterschiede und Gegensätze hinweg. Eucharistie macht uns gleichwertig vor Gott.“

Konzelebranten des Festgottesdienstes waren Pfarradministrator Pater Gregor Gockeln und Abt Beda Sonnenberg, beide vom Benediktinerkloster Plankstetten, das die Seelsorge im Pfarrverband Plankstetten–Kevenhüll–Oening versieht. Die Altarweihe markierte nach den Worten von Kirchenpfleger Johann Bauer den „krönenden Abschluss“ der Innensanierung der Kirche. Von September 2020 bis Juli 2021 erhielt die Pfarrkirche St. Ulrich in Kevenhüll eine umfassende Frischzellenkultur. Es wurden vor allem die Wand- und Deckenflächen restauriert, die Heizung erneuert und ein neues Gestühlpodest aus Holz in Eigenleistung eingebaut. Anschließend wurde der Altarraum mit dem Bildhauer-Künstler Konrad Risch aus Gaimersheim neu gestaltet. „Der neue Altarraum zeigt sich in einer einfachen und zurückhaltenden Gestaltung und nimmt Elemente des bestehenden Altarraumes auf, um eine zeitgemäße Feier der Liturgie zu ermöglichen“, erklärt Bauer. In Anlehnung an den Kirchenpatron St. Ulrich findet sich das Ulrichkreuz mit seinen gleichlangen und schräg zulaufenden Kreuzbalken in der Gestaltung von Altar und Ambo wieder.

Im Altarraum bildet der Altar mit seiner runden Form den Mittelpunkt. Vier keilförmige Holzelemente sind in Form eines Ulrichkreuzes aufgestellt und formen den Stamm, aus dem sie hervorgehen, nach. Die Holzkeile sind aus Eichenstücken verleimt mit einer sägerauhen, grob gehobelten Oberfläche. Die Flächen der Innenseiten sind teilweise mit Blattgold versehen. An den Schnittstellen kommt diese Vergoldung zum Strahlen. Das Reliquiengrab in einer hinter Glas sichtbaren Silberdose hat der Künstler selbst während der Altarweihe am vorderen Spalt eingesetzt. Die Altarplatte besteht aus einer gegossenen ovalen Messingplatte, die mit etwas Abstand auf den Holzteilen aufliegt. Der Rand ist poliert, so dass mit der Vergoldung und dem Messingglanz der Altar einen leuchtenden Mittelpunkt bildet. Zwei Kerzenhalter sind vor dem Altar im Boden verankert. Zwei in Keilform gesetzte Metallplatten sind die Grundträger für den Ambo. Eine Holzstele stellt den Bezug zum Altar her. Auch der vorhandene Taufstein – jetzt vor dem rechten Seitenalter positioniert – wurde in die Altarraumgestaltung mit einbezogen.