Diözese Eichstätt antwortet auf offenen Brief des BDKJ zur Schließung der Jugendstellen
Eichstätt (pde) – Die Diözese Eichstätt hat auf den offenen Brief des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) reagiert, in dem die Schließung der Katholischen Jugendstellen und die unzureichende Kommunikation dazu kritisiert wurden. In einem Antwortschreiben, das unter anderem von Bischof Gregor Maria Hanke unterzeichnet wurde, räumt die Diözese Kommunikationsmängel ein und betont gleichzeitig die Notwendigkeit einer Neuausrichtung der Jugendpastoral.
Die Diözese dankt dem BDKJ für die ehrliche Rückmeldung und erkennt die große Unterstützung für die Jugendarbeit, die sich auch in der gestarteten Online-Petition widerspiegelt. „Der offene Brief hat uns deutlich werden lassen, dass die Entscheidung zur Schließung der Kath. Jugendstellen [...] Verletzungen ausgelöst und viele überrumpelt hat. Wir können dies nachvollziehen und bedauern das“, heißt es in dem Schreiben. Die Diözese bekräftigt jedoch, dass es nicht um eine Reduzierung der Jugendpastoral gehe. „Mit der Entscheidung zur Schließung der Kath. Jugendstellen verfolgen wir nicht das Ziel, die Jugendpastoral zu reduzieren, sondern sie umzustrukturieren.“
Gründe für die Entscheidung
Die Verantwortlichen verweisen auf veränderte Rahmenbedingungen in der Jugendarbeit. „In den letzten Jahren hat sich die Jugendarbeit verändert, frühere Angebote werden nicht mehr im gewohnten Umfang angenommen“, so die Diözese. Zudem gebe es zunehmend Schwierigkeiten, freie Stellen mit qualifizierten Fachkräften zu besetzen. Auch die Beteiligung an traditionellen Angeboten sei rückläufig: „Die Nachfrage auf unser Angebot wird immer geringer.“
Als eine der Maßnahmen nennt die Diözese die Bündelung administrativer Tätigkeiten an einem zentralen Ort, um Synergien zu schaffen und Verwaltungskosten zu reduzieren. Gleichzeitig sollen weiterhin hauptberufliche Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für Ehrenamtliche zur Verfügung stehen.
Einladung zum Dialog und Workshop-Tage
Die Diözese Eichstätt lädt Jugendliche und Jugendverbände zu einem Dialogprozess ein. „Eure und Ihre Forderung nach Partizipation ist absolut berechtigt“, heißt es in dem Schreiben. Dazu sind zwei Workshops geplant: Ende März findet ein zweitägiges Treffen mit hauptberuflichen Mitarbeitenden statt, um die künftige Gestaltung der Jugendpastoral zu besprechen. Weiterhin ist ein Workshop-Tag mit Ehrenamtlichen geplant, bei dem Rückmeldungen und weitere Ideen gesammelt werden sollen. „Beide Workshops sind ergebnisoffen und sollen eine zukunftsfähige Ausrichtung der Jugendarbeit ermöglichen. Bis zu diesem Zeitpunkt sollen keine Entscheidungen getroffen werden.“
Bedeutung der Jugendarbeit bleibt unbestritten
Trotz der strukturellen Veränderungen heben die Verantwortlichen die hohe Bedeutung der kirchlichen Jugendarbeit hervor: „Es ist unsere Aufgabe, diese beschriebenen Bedürfnisse nach Gemeinschaft und Heimat, Sicherheit und Halt, nach Orientierung, Ermöglichung von Glaubenserfahrungen [...] und gemeinsame Momente der Hoffnung und Freude auch weiterhin zu ermöglichen.“ Die Diözese betont abschließend ihre Bereitschaft, den Veränderungsprozess gemeinsam mit den Jugendlichen zu gestalten.
Hier das Antwortschreiben des Bistums