Mitten im Winter  
erfreust du mich mit deiner Blüte bis auch
sie abfallen wird  
und deine Lebenssäfte zurückfließen  
in deine Wurzeln  
umgeben vom Mutterschoß
der Erde.  
Ich lerne zu warten  
bis eines Tages  
deine Energie aufs Neue nach oben steigt  
und aus leblosen Ästen  
Blätter und Blüten treibt.
Auch ich ziehe mich manchmal zurück,  
um mich zu schützen,  
um neue Kräfte zu sammeln
bis der Winter meiner Seele vorbei ist
und ich wieder aus mir heraus gehe.
Wie gut, dass es einen gibt,  
der auch im Winter
die Wurzeln meiner Rose schützt
und manchmal  
„im kalten Winter zur halben Nacht“ *
in warmen Stall  
eine Rose zum Blühen bringt.
 
(*vgl dazu das Lied: „Es ist ein Ros entsprungen“)
 
Text: Werner Strekies, evang. Pfarrer

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