Einen „Wow-Effekt“ bereitete auch das Anspiel auf das Leben des heiligen Willibald, den Höhepunkt des Wortgottesdienstes in der Schutzengelkirche. Darin spielte die Referentin für Kita-Pastoral, Katharina Gerstner, die Erzählerin, alias die Nonne Hugeburc, die die Vita des Diözesanheiligen aufgeschrieben hat. Demnach überzeugt der heilige Bonifatius, gespielt von Bischof Hanke, seinen Verwandten Willibald (im Sprechspiel verkörpert durch Pfarrer Anton Schatz) um das Jahr 740 mit in die Mission nach Germanien zu gehen. Willibald lädt für die „gefährliche Fahrt“ auch seine Geschwister Walburga und Wunibald ein. Dann geht er, alias Pfarrer Schatz, zu den Bankreihen in der Schutzengelkirche und fragt: „Ihr seid doch auch Freunde Jesu: Kommt ihr mit aufs Schiff?“ Reihenweise sagen die Kinder „Ja“, stehen auf und gehen zum „heiligen Bonifatius“ in den Altarraum, der das Schiff darstellen soll, um mit ihm, Willibald und seinen Gefährten in die Mission zu fahren. Die Überfahrt von England nach Germanien war stürmisch, die Missionsarbeit damals beschwerlich, wie Bischof Hanke in der anschließenden Ansprache im Dialog mit den Kindern erklärte. Dabei versammelten sich wieder viele Kinder um den Bischof. Ihnen riet Hanke, wie Willibald unterwegs zu sein und Jesus zu lieben: „Wer Jesus liebt, wer sich von Jesus lieben lässt, dem fällt vieles leichter. Diese Erfahrung wünsche ich euch.“ Am Ende des Gottesdienstes segnete der Bischof die mitgebrachten Pilgerkerzen.
Nach dem Mittagessen im Innenhof des Priesterseminars beschäftigten am Nachmittag Studierende der Maria-Ward-Fachakademie für Sozialpädagogik der Diözese Eichstätt die Kinder mit einem Spiel- und Bastelprogramm. „Mit der Kinderwallfahrt sollten die Vorschulkinder einen Bezug zur Geschichte und zu den Heiligen des Bistums entwickeln“, sagte Pfarrer Anton Schatz, Seelsorger für Kinderpastoral in der Diözese Eichstätt. Auch die Verbundenheit der Kindertageseinrichtungen mit dem Bistum und dem heiligen Willibald sollte dadurch deutlich werden. Das Sprechspiel im Gottesdienst habe zum Ausdruck gebracht: „Wir sind alle in einem Boot, wir sind eine Gemeinschaft“. An dieses Gemeinschaftserlebnis sollten sich die Teilnehmenden – darunter auch muslimische und evangelische Kinder – später noch gerne erinnern können. „Wenn von diesem Tag den Kindern schöne, begeisternde Bilder in Erinnerung bleiben, dann ist das Ziel der Wallfahrt erreicht“, meinte Schatz.
„Öffne dich! Wie Willibald sich für völlig neues geöffnet hat, dürfen auch wir uns öffnen für neue Wege“ – das ist das diesjährige Leitwort der Willibaldswoche, die noch bis Sonntag, 14. Juli, andauert. Das ausführliche Programm ist unter www.willibaldswoche.de abrufbar.