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30.09.2024

„Wasser ist für alle da“ – Diözesaner Schöpfungstag im Kloster Plankstetten

Bischof Gregor Maria Hanke, Wirtschaftsjournalist Uwe Ritzer und Nachhaltigkeitsreferentin Lisa Amon beim Schöpfungstag in der Klosterkirche. Foto: Bernhard Löhlein/pde.

Bei einer Infobörse vor der Klosterkirche gaben verschiedene Einrichtungen der Diözese Tipps, wie man sich nachhaltig verhalten kann. Foto: Bernhard Löhlein/pde.

Plankstetten/Eichstätt. (pde) – Mangelnder Hochwasserschutz in Oberbayern, Wasserknappheit in Unterfranken, Verschwendung von Brauchwasser durch Firmen und private Haushalte – auch in diesem Jahr hat sich der Schöpfungstag im Bistum Eichstätt hochpolitisch gezeigt. Bei der von der Stabsstelle Schöpfung, Klima- und Umweltschutz organisierten Veranstaltung drehte sich alles um das Thema Wasser. Nachhaltigkeitsreferentin Lisa Amon begrüßte dazu zahlreiche Gäste und Interessierte in der Klosterkirche Plankstetten.

In seinem Impuls legte der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke dar, wie ambivalent Wasser in der Bibel vorkommt: Als lebensspendendes Element bei der Schöpfung oder der Taufe Jesu, aber auch bedrohlich als Sintflut oder beim Auszug der Israeliten aus Ägypten. „Wasser ist Rettung und Untergang zugleich“, sagte Hanke. Im letzten Buch der Bibel, in der Offenbarung, werde aber deutlich, dass für alle Menschen eine Gartenstadt „als neues Paradies“ warte, in der die Bäume an Wasser gepflanzt seien. „Das Wasser ist für alle gedacht.“

Diesen Gedanken griff der Weißenburger Wirtschaftsjournalist Uwe Ritzer in seinem Vortrag auf. Wasser sei eine kostbare Ressource und dürfe nicht verschwendet werden. Dabei kritisierte er Firmen, die zur Herstellung ihrer Produkte Wasser aus eigenen Brunnen verwenden, ohne dafür zu bezahlen. Er forderte die Einführung eines sogenannten Wassercents als Anreiz, um sparsamer mit Wasser umzugehen. Auch in anderer Hinsicht sei die Politik gefordert: Das Hochwasser und die Dürre der vergangenen Jahre seien zwei Seiten derselben Medaille. „Der Klimawandel sorgt für die extremen Wetterphänomene“, so Ritzer. Darum müsse jetzt ein Bündel an Maßnahmen ergriffen werden, wie zum Beispiel die Schaffung von Naturräumen, in denen das Wasser versickern kann. Es gebe zwar nicht den einen Knopf, der alles sofort verbessere. „Aber wir müssen als Gesellschaft das Thema an die politischen Entscheider herantragen, damit sich im Umgang mit dem Wasser etwas ändert.“ Ansonsten befürchtet Ritzer, dass Deutschland auf einen nationalen Wassernotstand zusteuert.

Anregungen, wie man verantwortungsvoll mit der Ressource Wasser umgehen und sich nachhaltig verhalten kann, steuerten das Büchereiwesen im Bistum, die Landwirtschaftliche Familienberatung Eichstätt und die Stabsstelle Schöpfung, Klima- und Umweltschutz auf einer Infobörse bei. Im Rahmen des Schöpfungstags fand zudem eine orthodoxe Wassersegnung am Main-Donau-Kanal in der Nähe des Klosters statt. Herzstück des Tages war ein ökumenischer Schöpfungsgottesdienst, an dem neben Bischof Hanke auch Regionalbischof Klaus Stiegler vom evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Regensburg, Archimandrit Georgios Siomos, Pfarrer der Griechisch-Orthodoxen Allerheiligenkirche München und Vorstandsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) Bayern, sowie Abt Beda Maria Sonnenberg von der Benediktinerabtei Plankstetten teilnahmen. Musikalisch gestaltet wurde die Feier von einer Schola unter der Leitung von Regionalkantor Peter Hummel sowie den Möckenloher Turmbläsern.

Eingebettet war der Schöpfungstag in den Erntedankmarkt des Klosters Plankstetten, bei dem rund 80 Ausstellerinnen und Aussteller ihre Produkte zeigten. Der Schöpfungstag findet jedes Jahr im Zeitraum von 1. September bis zum 4. Oktober statt – in dieser Zeit ruft die ACK zu einer ökumenischen Schöpfungszeit auf.

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