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30.01.2025

Theologe Martin Kirschner: „Glaubende sind Pilger und Migranten“

Prof. Martin Kirschner. Foto: Geraldo Hoffmann

Professor Martin Kirschner: "Gott ist für mich eine große Sehnsucht". Foto: Geraldo Hoffmann

Der Theologe Martin Kirschner ist seit 2016 Inhaber der Professur für Theologie in Transformationsprozessen der Gegenwart an der Theologischen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Er ist Gründungsdirektor und Leiter des interfakultären KU- Zentrums Kirche, Religion, Gesellschaft im Wandel. Kirschner beschäftigt sich unter anderem mit Grenzfragen zwischen Theologie und Politik sowie mit Themen wie Ökologie, Synodalität, Flucht und Migration, mit Konflikten innerhalb von Religionsgemeinschaften und mit dem interreligiösen Dialog. Ein Schwerpunkt seiner Forschung ist eine „Theologie der Namen Gottes“ sowie die „Performativität der Gottesrede“. Darüber und über die Zukunft der Kirche spricht er im Interview.

Professor Kirschner, welche Namen hat Gott?

Martin Kirschner: Einerseits geben Menschen Gott unzählige Namen, weil die ganze Schöpfung auf Gott bezogen und Gott die Fülle alles Guten ist, andererseits kann kein Name Gott fassen, bleibt Gott entzogenes Geheimnis. In dieser Spannung bewegt sich die Rede von Gott im Monotheismus, die vor allem Anrede Gottes, Gebet und Liturgie ist. Der Islam zum Beispiel spricht von den 99 schönsten Namen Gottes – impliziert ist der hundertste, der verborgene „eigentliche“ Name Gottes. Jüdische Spiritualität kreist um die Heiligung des Namens Gottes, der vielfältig umschrieben und angerufen doch unaussprechlich bleibt und immer Gefahr läuft von Menschen missbraucht zu werden. In der christlichen Theologie würde ich – in Bezugnahme auf die Bibel beider Testamente und auf die griechische Philosophie, im Zeugnisgeben von der geschichtlichen Erfahrung mit Gott – drei Gruppen von Namen unterscheiden. Zum einen „metaphysische“ Namen oder „Eigenschaften“ Gottes, die in unterschiedlichen Hinsichten ausdrücken, was wir damit meinen, wenn wir „Gott“ sagen: die Güte schlechthin; Ursprung und Quelle allen Seins und aller Wirklichkeit; der Allmächtige; der Allwissende, usw. Zum anderen gibt es Namen, die auf die Offenbarung Gottes bzw. auf die Geschichte der Menschen mit Gott verweisen. Diese Namen erzählen kleine Geschichten, an denen erkennbar wird, wie Gott wirkt und wer er ist: der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs; der Israel aus Ägypten befreit; der die Schreie seines Volkes hört; der seinem Volk Zukunft eröffnet und kommen wird, um die Welt zu richten und zu retten; der Vater Jesu Christi; der Christus von den Toten erweckt. Schließlich verdichten sich diese kleinen Erzählungen in Eigenschaften und Namen, die Beziehungsqualitäten ausdrücken und die metaphysischen Namen aus der Erfahrung Gottes neu bestimmen: Gott als Vater und Mutter, die Barmherzigkeit Gottes oder die Spitzenaussage johanneischer Theologie: „Gott ist die Liebe“. All diese Namen können missbraucht werden, müssen immer wieder auf den größeren Gott und sein Geheimnis hin geöffnet und korrigiert werden: zum Beispiel gegenüber einer Identifikation Gottes als „männlich“, wie sie auch meinem Gebrauch der Namen anhaftet.

All diese Namen münden in den einen Namen, der in der Hebräischen Bibel durch das Tetragramm (JHWH) bezeichnet und nicht ausgesprochen wird. Das Buch Exodus (Ex 3,14f.) verbindet diesen Namen mit der entzogenen und zugleich wirkmächtigen Präsenz Gottes, der mit seinem Volk zieht, es befreit und ihm Zukunft eröffnet: Gott ist der, als der er sich erweisen wird. Der christliche Glaube bekennt, dass diese wirkmächtige Gegenwart Gottes in Jesus von Nazareth auf unüberbietbare, heilende, vergebende und rettende Weise Gestalt gewinnt (Fleisch wird), sodass der Name Gottes sich mit dem Namen Jesus (Gott rettet) und dessen Beziehung zum Vater im Himmel verbindet. Die „Ich-bin-Worte“ Jesu, vor allem im Johannesevangelium, bringen das zum Ausdruck. Diese Gegenwart Gottes in Christus, die im Wirken des Geistes als lebendig erfahren wird, verlangt es, die Namen Gottes trinitarisch zu verstehen: Gottes Gegenwart und Macht, seine Barmherzigkeit und Gerechtigkeit zeigen sich im Lebenszeugnis und der Person Jesu Christi, aber auch, indem sie vom Geist inspiriert durch die Gläubigen bezeugt, gelebt, realisiert werden. Gott selbst wird als Beziehung verstanden, ohne seine Einzigkeit und Transzendenz zu mindern. Erst so kann Gott als vollkommene Liebe gedacht werden, die uns in ihre Fülle und ihr Leben hineinnimmt, Anteil geben will am göttlichen Leben.

Was ist Gott für Sie?

Gott ist für mich eine große Sehnsucht, ein Gegenüber und Gesprächspartner im täglichen Gebet; zugleich aber auch das Mysterium der Liebe und des Lebens, dem ich mich verdanke und in dem ich lebe, das sich mir aber entzieht, sobald ich danach greife und es irgendwie festhalten möchte. Von Gott zu reden und vor allem zu Gott zu reden, konfrontiert mich immer wieder mit mir selbst. So ertappe ich mich oft dabei, um mich selbst zu kreisen. Dann wirken Gebete wie Selbstgespräche oder leere Formeln. In solchen Situationen erscheint mir Gott fern, unwirklich; dann fühle ich mich zugleich auch von mir und dem Leben abgeschnitten und entfremdet. Das kann aber plötzlich wieder umschlagen und das Gebet wird zur Zwiesprache: ich spüre die Nähe Gottes, Worte oder Zeichen treffen mitten ins Herz, das Gebet fließt, ich fühle mich verbunden und in Kontakt – zu Gott, zur Welt, zum Hier und Jetzt, zu Mitmenschen, zu mir selbst. Oder ich kann mich fallen lassen in die umfassende Wirklichkeit Gottes hinein, vertrauen, loslassen, „sterben“. Wieder andere Male steht das Bittgebet im Vordergrund oder der Kampf, angesichts von himmelschreiendem Unrecht, der Verstrickung in Bösem, der Erfahrung von Leid. Es ist deshalb sehr schwer, die Frage zu beantworten, was Gott für mich ist: Gottes lebendige Wirklichkeit ist zu nah und umfassend, um sie greifen zu können. Und sie ist zu dynamisch, zu sehr in Bewegung, um sie in Worten festzuschreiben. Sie ereignet sich „zwischen den Zeilen“. Wo ich ganz ins Leben eintauche, wo ich in der Liebe bin, im Engagement für andere aufgehe oder im Kampf gegen Ungerechtigkeit, da ist mir Gottes Wirklichkeit gewiss wie dem Fisch das Wasser, das ihn umgibt. Und in der Liturgie, im Gottesdienst, in der Eucharistie, aber auch im staunenden Innehalten vor der Schönheit einer Landschaft, eines Augenblicks, da kann mir das bewusstwerden: Da kann es in Dank, in Lob, in umfassender Liebe eine Resonanz und Ruhe finden, die alles erfüllt. Solche Momente sind selten, oft überlagert von Starrem und Äußerlichem, aber wo sie Raum finden, sind sie unendlich kostbar.  

„Glauben an Gott hat für mich mit Mut zu tun“

Es ist riskant und umstritten, von Gott zu sprechen“, haben Sie einmal geschrieben. Warum?

Der Grund ist vor allem, dass sich Gott nicht einfach mit Auffassungen vom Glauben, mit Gottesbildern und Projektionen identifizieren lässt: Solange wir auf dieser Ebene von Gott sprechen, haben wir es nur noch einmal mit uns selbst zu tun. Dann können wir uns einen nützlichen Gott als Wunscherfüller und Lebenskrisenbewältiger erschaffen, einen Lückenbüßer-Gott als Antwort auf unbeantwortete Fragen oder einen „Lebensversicherungsgott“, der die Sicherheit vermittelt, dass es irgendwie weitergeht mit den eigenen Plänen. Religion kann dann der „Kontingenzbewältigung“ und der Stabilisierung des Bestehenden dienen, über die Endlichkeit, Zufälligkeit und Unwägbarkeiten des Lebens hinwegtrösten.

Wenn es aber um den lebendigen Gott, um die Wirklichkeit Gottes geht, sind wir mit etwas konfrontiert, das wir nicht beherrschen, manipulieren oder kontrollieren können. Da wird es riskant und gefährlich, weil es mit dem ganz Anderen konfrontiert und es dabei zugleich um die tiefste Mitte des Eigenen geht. Der biblische Gott lässt Abraham aus dem Gewohnten aufbrechen in die Fremde – Glaubende sind Pilger und Migranten, deren Land der Verheißung vor ihnen liegt. Gott führt Israel aus dem Sklavenhaus und den Fleischtöpfen Ägyptens in ein Land, das Zukunft und ein Leben in Gerechtigkeit verspricht, auch wenn der Weg durch die Wüste führt und das Land vielleicht nie erreicht wird. Das ist keine Religion des Status quo. Es ist ein Glaube, der Herrschaft in Frage stellt und die Götzen der Macht von ihrem Thron stürzt. Jesus ruft in eine Nachfolge, die sich am Reich Gottes ausrichtet und unter dem Zeichen von Kreuz und Auferstehung steht. Paulus kann im Glauben an den auferstandenen Gekreuzigten die Gestalt und die Herrschaftsverhältnisse dieser Welt radikal relativieren.

Glauben ist für mich daher weniger Kontingenzbewältigung als Kontingenzeröffnung: Die Welt kann anders werden und diese Veränderung ist schon im Kommen, sie kann mich ergreifen und verwandeln. Ich kann zum Ort dieser Veränderung werden. Die Zukunft ist nicht einfach Verlängerung der Gegenwart, sondern Advent: das Ausstrecken nach einem Neuen, das schon im Kommen ist, in der Hoffnung, dass Gottes Liebe und Gerechtigkeit die Mächte und Gewalten überwindet, die unsere Welt beherrschen. Glauben an Gott hat für mich deshalb mit Mut zu tun: Er bedeutet, umzukehren, aufzubrechen, immer wieder neu anzufangen, aktiv an einer besseren Zukunft zu bauen. Zugleich konfrontiert dieser Glaube mit der ständigen Gefahr, diesen Gott mit eigenen Bildern und Idolen zu verwechseln. Deshalb kann ich nur (selbst-)kritisch an Gott glauben, im „Unterscheiden der Geister“, um den Heiligen Geist nicht mit verinnerlichten Stimmen oder vermuteten Erwartungen anderer zu verwechseln, auch nicht mit dem „eigenen Vogel“.

„Glauben braucht Freiheit“

Im kürzlich erschienenen Buch „Hat die Rede von Gott noch Zukunft?“ schreibt der Gründer und Leiter des Zentrums für angewandte Pastoralforschung (ZAP) an der Ruhr-Uni Bochum, Professor Matthias Sellmann, dass es, zugespitzt gesagt, „keine Notwendigkeit mehr gibt, von Gott zu sprechen“. Was sagen Sie dazu?

In einem engen Sinn, wenn „Notwendigkeit“ einen äußeren oder inneren Zwang meint, dann finde ich die Aussage sympathisch: Wir müssen nicht von Gott sprechen und an Gott glauben, weil andere es erwarten oder aus Angst, sonst nicht leben zu dürfen. Glauben braucht Freiheit. In einem weiteren Sinn teile ich die Aussage nicht, auch wenn es auf einer äußeren Ebene wohl stimmt, dass viele Menschen keine Notwendigkeit (mehr) sehen von Gott zu sprechen und an Gott zu glauben. Sie versichern, dass ihnen nichts fehlt. Ich zweifle, ob das immer so stimmt. Und ich sehe die Gefahr, dass etwas anderes an die Stelle Gottes tritt und absolut gesetzt, zu einem letzten Bezugspunkt wird. Woran orientiere ich mich? Woran hänge ich mein Herz? Das können ganz verschiedene Dinge und Menschen sein: Die Liebe zum Partner, der Erfolg, das Ansehen, die Gesundheit, das Glück. Es kann auch die Angst vor Krankheit, vor dem Tod oder vor sozialer Ächtung sein. Die Coronazeit hat gezeigt, wie mächtig diese Kräfte sind. Es kann ein Feindbild sein, die Dämonisierung von Gegnern, die Selbstidentifikation mit dem Guten und Richtigen: Das scheint mir die Gesellschaft wie die internationalen Beziehungen immer stärker zu prägen und zu vergiften. Oft prägen Gruppendenken und Selbstgerechtigkeit auch die Kirche. Von Gott zu sprechen kann das alles noch schlimmer machen, wenn ich Gott mit dem eigenen Standpunkt, dem eigenen Bild und Konzept identifiziere. Aber wenn ich das nicht tue, wenn es um den lebendigen Gott geht, den ich nicht beherrsche, sondern der mich ins Offene, in die Liebe und Hingabe ruft, dann halte ich es für notwendiger denn je, von diesem Gott zu sprechen, ihm zu trauen und ihm das Leben anzuvertrauen.

Wie würden Sie auf die Frage antworten: „Hat die Rede von Gott noch Zukunft?“

Ich würde die Frage gerne umdrehen: Hat die Rede von der Zukunft noch Zukunft ohne den Glauben an Gott? Ist die Zukunft ohne Gott nicht zu einer Verlängerung der Gegenwart geworden, die als bedrohlicher Raum nahender Katastrophen statt als offener Raum für Neues erscheint? Es gibt zwar noch Vorstellungen von Fortschritt, weiterem „Wachstum“ und einer vermeintlichen „Verbesserung“ des Menschen, aber die sind vor allem auf einer technokratischen Ebene gedacht und bieten keine Modelle für gelingendes Leben. Indem uns die ökologischen Folgen unserer Lebensweise einholen wird die Zukunft vom Gestaltungs- zum Schreckensraum, in dem das Leben und seine Grundlagen zerstört werden, das Klima sich aufheizt, der Planet unbewohnbar zu werden droht. Indem Menschen in nie dagewesener Form Kontrolle und Macht über Mitmenschen und Natur ausüben, wird die Zukunft zu einem dystopischen Szenario.  Das verschärft sich angesichts der Kriege, die weiter zu eskalieren drohen und der realen Möglichkeit einer nuklearen Vernichtung des Lebens.

Für mich persönlich hängt die Hoffnung – ein Vertrauen in die Zukunft trotz allem – ganz an dem Glauben an einen guten und in seiner Liebe mächtigen Gott, der im letzten die Geschichte und Welt in seinen Händen hält. Wenn wir letztlich ins Nichts stürzen, gibt es keine „Nachhaltigkeit“: Dann wird es am Ende sein, als wäre nie etwas gewesen. Meine Sorge gilt nicht so sehr der „Rede von Gott“, sondern dieser Zukunft der Menschen, des Lebens und seiner Geschichte. Und da setze ich meine Hoffnung auf Gott.

„Kirche als ein Ort, an dem der Gottesglaube gelebt wird, würde dringend gebraucht“

Im oben genannten Buch und auch in Umfragen kommt öfters sinngemäß zum Ausdruck: „Ich glaube, aber die Kirche brauche ich dafür nicht.“ Der Pastoraltheologe Matthias Sellmann selbst spricht dabei von sogenannten „Apatheisten“, die zeigten, „dass der Glaube an Gott vollendet freiwillig geworden ist“. Teilen Sie mit ihm diesen Befund? Und was bedeutet das für die Zukunft der Kirche beziehungsweise ihrer Pastoral? In der Diözese Eichstätt werden gerade neue Pastoralkonzepte erstellt.

Ich erlebe es auch so, dass es ein tiefes Gespür dafür gibt, dass authentischer Glaube nur in Freiheit, ohne Zwang, aus Überzeugung und aus einer lebendigen Spiritualität heraus möglich ist. Daraus wächst eine Sehnsucht nach dem Geheimnis, nach dem Leben, nach dem Heiligen, nach Liebe, Annahme und Ganzheit. Diese wird nur vorsichtig mit „Gott“ in Verbindung gebracht, weil das Wort so leicht missbraucht, Gott so leicht mit Gotteskonzepten verwechselt werden kann. Erst recht sind Menschen vorsichtig gegenüber der Kirche. Viele sind enttäuscht, weil sie in der Kirche nichts für den Glauben Nahrhaftes finden; weil sie ein freies, prophetisches Wort vermissen und Kirche als angepasst erleben – oder aber als verschroben weltabgewandt. Und es gibt nach meiner Erfahrung eine hohe Sensibilität für jede Form kirchlicher „Übergriffigkeit“: gegenüber Machtansprüchen, Vereinnahmung, heimlichen Urteilen, Selbstgerechtigkeit – und besonders gegenüber allen Formen der spirituellen, psychischen oder sexuellen Grenzverletzung. Die Skandale des Missbrauchs, der sexualisierten, spiritualisierten oder auch kolonialen Gewalt prägen das Bild von Kirche. Sie haben das Vertrauen in sie tief erschüttert.

Für die Zukunft der Kirche heißt das aus meiner Sicht vor allem, dass sie etwas „verlernen“ muss: nämlich ihre vielfältigen Techniken, pastorale Macht über Menschen auszuüben. Ich glaube, dass echte Lernprozesse erst einsetzen können, wenn diese Herrschaftstechniken gründlich verlernt, aufgegeben, losgelassen, „ent-übt“ worden sind. Es gibt dabei nicht nur die Versuchung, diese Macht durch Rückzug ins Milieu und durch einen identitären Traditionalismus zu retten, sondern auch die andere Versuchung, diese Macht dadurch wieder herzustellen, dass man sich dem gesellschaftlichen Mainstream, der Regierung und der öffentlichen Meinung andient.

Kirche als ein Ort, an dem der Gottesglaube gelebt, gelernt, eingeübt und immer wieder neu gewagt wird, würde aus meiner Sicht dringend gebraucht: Aber wo wird Kirche als ein solcher Ort erlebt? Vielleicht auf Pilgerwegen, in Klöstern, auf Exerzitien, in der Begegnung mit glaubenden Menschen, in Gottesdiensten und Predigten, die der Sehnsucht und Gottessuche Raum geben. Kirche wird gebraucht, wenn sie echte Weggemeinschaft mit allen Menschen und Lebewesen ist, im gemeinsamen Hinhören, im offenen Reden, im Prüfen der Positionen, im Meditieren und Streiten, im gemeinsamen Unterscheiden. Synodalität wagt den Aufbruch in eine solche Kirche. Wenn Kirche an ihren Erfolgs- und Machtstrategien scheitert, kann sie vielleicht gerade dadurch neu lernen vom lebendigen Gott zu sprechen und zu diesem Gott zu sprechen, sodass in ihr Menschen Trost finden, Begleitung und den Mut, neu aufzubrechen. Eine solche Kirche kann zu einem Ort werden, an dem Überraschendes und Neues geschieht und an dem Riten und biblische Erzählungen neu lebendig werden. Pastoralkonzepte können das nicht einfangen, sie können bestenfalls einen Rahmen dafür bieten.

Die Fragen stellte Geraldo Hoffmann

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