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12.05.2025

Buch des Monats: „Wär ich doch…“

Buch „Wär ich doch…“

Religionslehrerin Maria Hauk-Rakos stellt das Buch „Wär ich doch…“ vor. Foto: Michael Rakos

Eichstätt – Eine humorvolle Bilderbuchgeschichte voller Optimismus und Überraschungen: „Wär ich doch…“ von Mies van Hout ermutigt Kinder, ihre Einzigartigkeit zu lieben und ihren eigenen Weg zu finden. Religionslehrerin Maria Hauk-Rakos stellt es in der Reihe „Buch des Monats“ der Diözese Eichstätt vor.

Wer hat sich nicht schon einmal vorgestellt oder auch gewünscht, jemand anders zu sein? Nicht selten kommt es vor, dass wir Fähigkeiten, die wir besitzen, oft nicht so wertschätzen wie die Talente, die andere Menschen haben – und die uns mitunter „wert-voller“ erscheinen als unsere eigenen.

Im farbenprächtigen und fantasievollen Bilderbuch von Mies van Hout geht es um genau diesen Wunsch, den bereits der Titel des Buches benennt: „Wär ich doch…“. So geht es auch einem kleinen Kind zu Beginn der Geschichte, das sich wünscht, ein Schmetterling zu sein. Der Schmetterling hingegen wäre viel lieber eine Stabschrecke, um sich besser tarnen zu können – so wie sie. Und die Stabschrecke ihrerseits beneidet den Kreiselkäfer, denn „dann könnte ich zierlich übers Wasser tanzen.“

Der Kreiselkäfer wiederum meint, wenn er leuchten könne wie ein Glühwürmchen, dann verginge seine Angst vor der Dunkelheit. Und das Glühwürmchen sehnt sich nach der Gemeinschaftlichkeit der Bienen. Der Wunsch nach den vermeintlichen Vorteilen der Fähigkeiten des/der Anderen zieht sich wie ein roter Faden weiter – über die Spinne zum Marienkäfer, der Ameise, der Schnecke, Grille und Libelle. Mit dieser schließt sich der Kreis, denn die Libelle wäre gerne ein Kind – denn dann könnte sie „lachen, rennen, springen … und so vieles mehr.“

Auf 32 Seiten erzählt die Autorin diese berührende Geschichte für Kinder ab drei Jahren. Sie beschreibt ein wohl uns allen bekanntes Sehnen, das manchmal im Leben auftaucht: Dinge zu können oder Eigenschaften zu besitzen, die wir nicht haben. Über diesem Sehnen, anders zu sein – ein Wunsch, den schon die Kleinsten kennen –, steht im Zentrum von Mies van Houts Bilderbuch die Erkenntnis, dass wir alle einzigartig sind. Und dass wir uns gerade wegen dieser Einzigartigkeit akzeptieren und lieben dürfen – so, wie wir sind.

Mit wunderbaren, in leuchtenden Farben gehaltenen Bildern gelingt es der niederländischen Autorin, auch ohne viel Text diese Botschaft zu vermitteln. Das Bilderbuch macht anschaulich deutlich, dass die Geschöpfe der Welt auf ganz eigene Weise über spezielle Eigenschaften verfügen – Eigenschaften, die entdeckt, genutzt und vor allem geschätzt werden wollen.

Dies kann Kindern wie Erwachsenen spielerisch bewusst machen, das Augenmerk nicht – wie wir es mitunter gerne tun – auf vermeintliche Defizite zu richten, sondern vielmehr auf die besonderen Gaben und Fähigkeiten, die Gott in jeden von uns auf seine eigene Weise gelegt hat.

„Wär ich doch…“ ist somit ein Bilderbuch, das gleichermaßen zum Gespräch über Träume und Wünsche einlädt – darüber, wie wir sind und wie wir sein wollen – wie auch zur spielerisch erfahrbaren Selbsterkenntnis. Insgesamt überzeugt dieses wunderbare Buch durch die einfühlsame Idee der Geschichte und die farbenprächtigen Illustrationen, die sie wirkungsvoll begleiten.

Van Hout. Mies: Wär ich doch…, aracariverlag, 2020. Preis: 15 Euro. ISBN/EAN: 9783907114179

Hinweis
Zum Buch: „Wär ich doch…“ von Mies van Hout stehen zur Erarbeitung und Vertiefung der Thematik auf der Homepage der Autorin sehr empfehlenswerte pädagogische Ideen und Praxistipps sowie ein Zeichenworkshop für Kinder bereit.

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