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14.03.2008

Zum Wohl Demenzkranker weitergebildet - Erstmals gerontopsychiatrische Fachkräfte von Caritas qualifiziert

Demenzkranke

Annemarie Rottenkolber vom Caritas-Altenheim Ingolstadt-Gerolfing (links) und Irene Herboldsheimer vom Caritas-Altenheim Heilsbronn demonstrierten, wie ein Netz errichtet werden kann, um das Lebenshaus demenzkranker Menschen zu stützen. Caritas/Esser

Eichstätt/Beilngries. (pde) - 23 Pflegekräfte aus Caritas-Altenheimen und -Sozialstationen im Bistum Eichstätt haben eine „gerontopsychiatrische Weiterbildung“ auf Schloss Hirschberg abgeschlossen. Diesen berufsbegleitenden Kurs mit einem Umfang von über 550 Stunden in Theorie wie Praxis innerhalb von eineinviertel Jahren bot der Caritasverband für die Diözese Eichstätt erstmals an. Organisiert wurde er federführend von der Stabsstelle Qualitätsmanagement des Verbandes unter Leitung von Matthias Helfrich. Durchgeführt wurde er von  Referenten der Katholischen Akademie für Pflege- und Sozialberufe im Gesundheitswesen  Regensburg.

Anders als in den schon häufiger vom Caritasverband angebotenen Basisqualifikationen zum Umgang mit demenzkranken Menschen lernten die Beteiligten in dieser weiterführenden Bildungsmaßnahme vor allem, zum Wohl der Betroffenen in ihren Einrichtungen steuernd, anleitend und beratend tätig zu sein. Sie erarbeiten zum Beispiel selbständig Projekte wie „Planung einer Fortbildungsreihe zum Thema ‚Demenz’ für die Mitarbeiter“, „Gestaltung eines Erinnerungszimmers“ oder „Begleitung von demenzkranken Bewohnern in Krisensituationen wie Unruhe, Krankheit, Trauer und Sterbephase“. 

Zum Abschluss verdeutlichten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Kenntnisse in drei Workshops: In einem wurden unter dem Titel „Lebensqualität, Wohlfühlen“ Informationenstände über zum Beispiel Handmassagen, Wohlfühlgärten und Ernährung präsentiert. In einem zweiten ging es um das Rollenverständnis einer gerontopsychiatrischen Fachkraft. „Sie soll sich als Expertin für demenzielle Erkrankungen und deren Komplexität von der Mitarbeiterschulung bis zur Angehörigenarbeit verstehen“, erklärte Referent Thomas Distler. In einem dritten Workshop zogen Kursteilnehmerinnen mit Fäden ein Netz, um das brüchig werdende Lebenshaus einer älter werdenden Person - mit zunehmenden körperlichen Gebrechen und abnehmenden sozialen Beziehungen - zu stützen: sinnbildlich dafür, wie auf Initiative einer gerontopsychiatrischen Fachkraft Kooperationen in einer Einrichtung entstehen, um Lebensqualität von demenzkranken Menschen zu erhalten. Die Fachkraft wendet sich in diesem Netz sowohl an Ehrenamtliche, wenn menschliche Begleitung benötigt wird, als auch an die Hauswirtschaftliche Leitung und Küchenleitung, wenn es um die Ernährung der Person geht. „Das Netz fördert Kommunikation, verbindet alle Bereiche. Die gerontopsychiatrische Fachkraft spinnt das Netz“, brachten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieses Workshops einen wesentlichen Aspekt auf den Punkt, um den es in der Weiterbildung ging.

Josef Gaida, der als Referent für Fort- und Weiterbildung des Diözesan-Caritasverbandes Würzburg den Kurs wesentlich mitgestaltete, lobte Motivation und Engagement der Beteiligten für die Arbeit im Kurs, die diese neben ihrer normalen Pflegearbeit - zum Großteil in ihrer Freizeit - bewältigten: „Es muss kein alter Mensch Angst haben, einmal in Ihre Einrichtung einzuziehen. Sie sind für mich Garanten für die Pflege von Menschen mit Demenz.“

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