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05.06.2002

Zahlreiche Sozialwohnungen stehen leer - Vor allem auf dem Land tut sich das St. Gundekar-Werk schwer, genügend Mieter zu finden

Eichstätt (pde) - Das St.Gundekar-Werk hat Schwierigkeiten, seine Wohnungen an den Mann zu bringen. „Von wenigen Ausnahmen abgesehen, sind in vielen Gebieten Wohnungsüberhänge vorhanden, so dass insbesondere auf dem flachen Land die Vermietungssituation weiterhin als angespannt bezeichnet werden muss“, heißt es im Geschäftsbericht über das Jahr 2001, der nun vorliegt. Zwar seien die Mietausfälle infolge von Wohnungsleerständen im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Das Ziel für die Zukunft laute aber dennoch: „Weiterhin ist die Reduzierung von Mietausfällen von höchster Priorität.“

Wie der Geschäftsführer Peter-Stephan Englert im Geschäftsbericht mitteilt, besitzt das St. Gundekar-Werk Eichstätt 4335 unternehmenseigene Mietwohnungen in 24 Städten und Gemeinden in der Diözese Eichstätt. Davon unterliegen 3453 Wohnungen einer Mietpreis- oder Belegungsbindung. Englert: „Mit diesem hohen Anteil an öffentlich gefördertem Wohnraum besitzen wir, neben den kommunalen Wohnungsbaugesellschaften, den größten Sozialwohnungsbestand im Diözesangebiet.“ Ziel werde es auch in Zukunft sein, den Mietern ein sicheres Zuhause zu bieten und als „seriöser, solider und verlässlicher Partner“ zur Seite zu stehen.

Vor allem durch Renovierungen möchte das St. Gundekar-Werk dafür sorgen, dass in Zukunft wieder mehr Mieter gefunden werden können. Im vergangenen Jahr wurde deswegen kräftig investiert: Ofenheizungen wurden durch Zentralheizungen ersetzt. Es wurden Balkone angebaut, Fenster erneuert, Außenanlagen verschönert. Dächer wurden neu gedeckt, Aufzüge modernisiert. Einige Beispiele aus dem Geschäftsbericht: In Allersberg wurden Wohnungen zusammengelegt und vergrößert. Eine Wohnanlage in Ingolstadt wurde mit Gaszentralheizung ausgestattet, die Bäder modernisiert. In Roth wurden an der Fassade einer Wohnanlage Wärmedämmungsmaßnahmen durchgeführt und eine Solaranlage installiert. In Schwarzenbruck wurde der Kanal saniert, in Nürnberg-Eibach die Heizungsanlage mittels eines Nahwärmekonzeptes erneuert. In Nürnberg-Süd rückten die Elektriker an und passten alle Leitungen den heutigen technischen Erfordernissen an. Trotz der Sanierungsmaßnahmen bleiben die Mieten im Rahmen: Sie betragen beispielsweise in Ingolstadt 5,06 Euro pro Quadratmeter, in Roth 4,35 Euro pro Quadratmeter.

Auch Neubauten standen im Geschäftsjahr 2001 an: Das Bauprogramm umfasste insgesamt 98 Wohneinheiten. In Nürnberg-Kornburg entstanden 40 Seniorenmietwohnungen. Alle Wohnungen sind barrierefrei, in der Mitte der Wohnanlage gibt es ein Pflegebad. Eine ähnliche Wohnanlage mit 40 Einheiten wurde in Nürnberg-Fischbach gebaut. Große Wohnungen wurden in Roth fertiggestellt. Hier sollen kinderreiche Familien einziehen. In Nürnberg-Eibach wurden im Rahmen einer Generalsanierung drei Wohnhäuser aufgestockt, sie können in diesem Sommer bezogen werden.

Die Mieterfluktuation ist im Vergleich zu den Vorjahren erneut zurückgegangen. „Dies ist im wesentlichen auf unsere ständige Wohnwertverbesserung in den Wohnungen, am Gebäude und in den Außenanlagen zurückzuführen“, heißt es im Geschäftsbericht. Trotzdem stehen viele Wohnungen leer: „Am Wohnungsmarkt sind keine Veränderungen in der Vermietungssituation eingetreten, insbesondere in den Abseitsstandorten ist die Neuvermietung weiterhin schwierig.“ Die Mietausfälle infolge von Wohnungsleerständen betrugen im vergangenen Jahr 207.300 Euro. Im Jahr 2000 waren es 211.600 Euro.

Allerdings seien bestimmte Zielgruppen nach wie vor am Wohnungsmarkt benachteiligt. „Dies trifft insbesondere für sozial Schwache zu.“ Durch die allgemeine Zurückhaltung beim Wohnungsneubau sei schon jetzt erkennbar, „dass es für die am normalen Wohnungsmarkt benachteiligten Zielgruppen immer weniger Sozialwohnungen geben wird“. Diese Situation werde sich noch verschärfen. Geschäftsführer Englert: „Wir werden auch in den kommenden Jahren neben der erforderlichen Instandhaltung und Modernisierung unseres Hausbesitzes den Neubau von Mietwohnungen für Familien mit Kindern, Alleinerziehende und Senioren nicht vernachlässigen.“ So sollen im Jahr 2002 in Schwabach-Limbach 21 Eigentumswohnungen entstehen. Modernisiert werden Wohnungen in Allersberg, Roth und Schwabach.

Für das Jahr 2003 stehen folgende Baumaßnahmen an: In Hilpoltstein sollen seniorengerechte Wohnungen zum Mieten oder Kaufen gebaut werden. In Roth ist der Neubau von 5 bis 6 Familienreihenhäusern oder von 15 Familienwohnungen geplant. In Allersberg und Feucht sollen Mietwohnungen modernisiert werden. Zusammenfassend heißt es im Geschäftsbericht: „Die fortgeschriebene Gebäudebestandsaufnahme erfordert auch für die Zukunft hohe Aufwendungen für Reparaturen und Modernisierungsmaßnahmen. Im Planungszeitraum bis 2006 ist ein Ansatz von jährlich mindestens ca. 4,0 Mio. EUR unbedingt erforderlich, um unsere Gebäude in einem vermietbare Zustand zu erhalten.“ Weitere Pläne für die Zukunft: „Für weitere Baumaßnahmen werden Bauvorbereitungen getroffen, damit auf eine Belebung der Nachfrage am Wohnungsmarkt kurzfristig reagiert werden kann.“

 

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