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13.02.2009

„Woche für das Leben“ will Denkanstöße geben - Aufruf zu Aktionen in Pfarreien und Gruppen

Eichstätt. (pde) – Mit einem Aufruf an Pfarreien, Gruppen und Privatpersonen starten die Aktionen und Initiativen zur „Woche für das Leben“ in eine neue Runde. „Jeder kann sich einbringen, die Möglichkeiten sind vielfältig“, so Teresa Loichen, Referentin für das „Netzwerk Leben“ im Bistum Eichstätt.“. „Wir motivieren, geben Anregungen und stellen den Rahmen zur Verfügung“. Im Internet werden die Veranstaltungstermine sowie die Beiträge zu einer Gebetskette veröffentlicht.

Die Woche für das Leben, eine Initiative der katholischen und evangelischen Kirche, findet bundesweit einmal im Jahr in der Woche nach dem Weißen Sonntag statt. Die Aktionsreihe beinhaltet Vorträge, Diskussionsrunden und Filmabende, aber auch gemeinsame Feste für Menschen mit und ohne Behinderung, Besuche in Kliniken, Gottesdienste und gemeinsames Gebet. Das „Netzwerk Leben“ hat dazu jede Menge Anregungen parat, doch es ist jeder Pfarrei und Gruppe selbst überlassen, in welcher Art und Weise sie sich engagieren möchte.

Ziel der Woche für das Leben ist es, ein von Perfektionismus geprägtes Menschenbild zu hinterfragen und den Blick auf die Ebene hinter dem Alltag zu lenken. „Im Alltag muss ich fit, schön und erfolgreich sein“, erläutert Teresa Loichen. „Ich muss einem Bild entsprechen. Wir wollen den Menschen Mut zusprechen, dass sie diese Maske auch einmal ablegen.“ In einer solchen Gesellschaft sei wenig Platz für Menschen mit Beeinträchtigungen. Eine Aufgabe der Kirche sei es, Trost zu spenden – auch durch ein Gebet. „So können wir einander begegnen.“

Bereits im Vorjahr war die Gebetskette ein beeindruckender Erfolg, wie das Beispiel Neumarkt zeigt. Dort ging sie quer durch die Pfarreien, von 19 Uhr abends bis am nächsten Morgen um 7 Uhr wurde gebetet, in jeder Kirche genau eine Stunde lang. Für die kranken und alten Menschen, die nachts nicht schlafen können, sei das ungemein tröstlich, so Loichen. „Sie spüren: Sie sind nicht allein.“ Im diesem Jahr wird die Idee weitergeführt, indem sich Gruppen oder Einzelpersonen im Internet eintragen können. Durch diese Vernetzung entstehe ein Gemeinschaftserlebnis. „Man kann die Gemeinschaft spüren“, sagt Teresa Loichen. „Man kann spüren, wie man getragen wird.“ Ob eine Einzelpersonen mitteilt, dass sie eine Stunde lang in einer bestimmten Kirche beten wird oder eine Jugendgruppe eine ganze Gebetsnacht ankündigen möchte – das Forum ist offen für jedermann.

Das Jahresthema heißt „Gemeinsam mit Grenzen leben“ und beinhaltet auch den Umgang mit Menschen mit Behinderung. „Hier sind wir als Gesellschaft gefragt“, erläutert Teresa Loichen. „Unsere Sichtweise im Kopf muss sich ändern.“ Bisher sei man immer davon ausgegangen, dass Menschen mit Behinderung sich an den Gesunden orientieren und messen lassen müssen – doch mittlerweile werde von Behindertenverbänden ein anderer Blickwinkel angestrebt. „Nicht Menschen mit Behinderung müssen sich an unser Leben anpassen, sondern wir als Umfeld müssen uns ändern.“ Auch zu diesem Punkt will die Woche für das Leben Denkanstöße geben.

Nähere Informationen und Anregungen zu Themen und Veranstaltungen gibt es beim Netzwerk Leben, Hauptabteilung Seelsorge/Weiterbildung, Luitpoldstraße 2, 85072 Eichstätt, Telefon (08421) 50-617 oder 50-601. Auch Referenten werden vermittelt. Der Eintrag von eigenen Veranstaltungen und Aktionen ist möglich per E-Mail an woche-fuer-das-leben(at)bistum-eichstaett(dot)de. Alle Daten werden unter "www.bistum-eichstaett.de/woche-fuer-das-leben" veröffentlicht.

Eröffnet wird die Woche für das Leben für das Bistum Eichstätt am 25. April in Nürnberg bei einem ökumenischen Gottesdienst mit Dr. Stephan Ark Nitsche, Regionalbischof des Kirchenkreises Nürnberg, und Dr. Gregor Maria Hanke, Bischof der Diözese Eichstätt. Am 28. April findet im Klinikum Ingolstadt eine Podiumsdiskussion zum Thema „Der perfekte Mensch“ statt. Teilnehmer sind unter anderem Bischof Hanke und Prof. Dr. Babür Aydeniz, Direktor der Frauenklinik Ingolstadt.

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