Wo sich Himmel und Erde berühren - Altarweihe auf dem Hüttenlagerplatz Almosmühle

Eichstätt/Walting. (pde) – Gleich fünf Anlässe führte die Gottesdienstgemeinschaft auf den Hüttenlagerplatz des Jugendhauses Schloss Pfünz oberhalb der Almosmühle bei Pfünz: So konnte der scheidende Diözesanjugendpfarrer Josef Funk den neuen Altar am Lagerplatz und das neue Lagerkreuz feierlich weihen. Außerdem gedachte man dem 5. Sterbetag des langjährigen Ministrantenbetreuers Domkapitular Ludwig Rug, sowie das silberne Priesterjubiläum von Pfarrer Franz Glötzner, der ebenfalls seit vielen Jahren in der Ministrantenarbeit tätig ist. Den Rahmen des Gottesdienstes bot das Treffen der Ministrantenbetreuerinnen und -betreuer des Bistums Eichstätt auf dem Hüttenlagerplatz.

Oberhalb der Pfünzer Almosmühle, hoch über dem Altmühltal, befindet sich seit den 50er Jahren ein Lagerplatz, auf dem zunächst verschiedene Zeltlager abgehalten wurden. Seit einigen Jahren gibt es dort sehr einfache, aber befestigte Holzhütten, die jedoch nichts von dem ursprünglichen Flair eines Zeltlagers eingebüßt haben. Am höchsten Punkt des Lagers steht – nicht weit vom Lagerfeuer entfernt – ein Holzkreuz und ein Steinaltar. Hier fanden und finden die Lagergottesdienste unter freiem Himmel statt: nicht zuletzt beim alljährlich stattfindenden Ministrantenhüttenlager. Über die Jahrzehnte war der aus unbehauenen Bruchsteinen gemauerte Altar brüchig geworden. Der neue Altar ist ein grob behauener Block aus Jura-Marmor, in dessen Vorderseite ein einfaches Kreuz gemeißelt wurde.

Domvikar Josef Funk, der die Altarweihe vornahm erinnerte in seiner Ansprache daran, dass ein Altar quasi als Bindeglied zwischen Mensch und Gott fungiere. Er sei ein Ort, „wo Himmel und Erde einander berühren“. Deswegen werde der Altar seit jeher in Ehren gehalten, mit Respekt berührt und aus kostbaren Materialien gestaltet. Natürlich sei es nach seinen Worten überall möglich, „das Gedächtnis des Herrn zu feiern. Aber es ist für die Menschen hilfreich und auch der Eucharistie angemessen, entsprechende Orte dafür eigens vorzusehen.“ Der neue Altar ist eine Stiftung der Familie Schöpfel aus Gungolding. Steinmetz Thomas Sohmen hat ein Kreuz an der Vorderseite angebracht und die bruchrauen Seiten entsprechend bearbeitet.

Das neue Lagerkreuz wurde von der Kolpingfamilie Eichstätt errichtet. Als Reaktion auf die Abnahme von Kreuzen in Klassenzimmern hatte Kolping im vergangenen Jahr die Aktion „Ja zum Kreuz!“ gestartet. In diesem Zusammenhang wollte man auch bewusst ein freistehendes Großkreuz renovieren. Domvikar Funk konnte sich in dem feierlichen Gottesdienst nun bei den beiden Vorsitzenden der Eichstätter Kolpingfamilie, Gerhard Rott und Willibald Reuder bedanken. Reuder, 2. Vorsitzender und Schreinermeister in Eichstätt, hat das neue Kreuz aus massiven Eichenholzbalken gefertigt.

Die Weihe von Kreuz und Altar fand im Rahmen eines Gottesdienstes anlässlich des jährlichen Treffens der Eichstätter Ministrantenbetreuerinnen und –betreuer statt. Dieses Team besteht aus derzeit knapp 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich um das jährliche Ministrantenhüttenlager, aber auch die zahlreichen Schulungen, Besinnungswochenenden und Freizeiten kümmern. Begründet wurde die Zusammenkunft anlässlich des Todestages von Domkapitular Ludwig Rug. So lag es nahe, dass auch diesem im Rahmen des Gottesdienstes gedacht wurde. Sein Todestag jährt sich am 25. August zum 5. Mal. Rug hatte die Tradition der Ministrantenzeltlager (seit Errichtung der Hütte: Ministrantenhüttenlager) im Jahre 1975 begründet und war bis zu seinem Tod für die Ministrantenarbeit im Bistum verantwortlich.

Ein freudigerer Anlass ist das silberne Priesterjubiläum des Denkendorfer Pfarrers Franz Glötzner. Auch er ist seit mehreren Jahrzehnten in der Ministrantenarbeit des Bistums tätig und hat nicht zuletzt am Zeltlagerplatz ungezählte Male die Eucharistie zusammen mit Domkapitular Rug und vielen Tausend Ministranten gefeiert. Als Dankeschön und Geschenk zu seinem Priesterjubiläum überreichte ihm Domvikar Funk eine neue Stola.