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21.09.2010

Wiedereröffnung nach umfassender Sanierung - Segnung der Räume des ehemaligen Franziskanerklosters

Eichstätt/Ingolstadt. (pde) – Mit einem Festgottesdienst in der Franziskanerkirche in Ingolstadt und der Segnung der Räume wird am 3. Oktober das renovierte und umgebaute ehemalige Franziskanerkloster feierlich seiner neuen Bestimmung übergeben. Der Festgottesdienst mit Generalvikar Isidor Vollnhals, dem Kapuzinerprovinzial Br. Christophorus Goedereis und Guardian Br. Jose Vettikatte beginnt um 10.00 Uhr, die Segnung der neuen Räume des Kapuzinerkonvents und des Sozialdienstes katholischer Frauen ist anschließend geplant.

Im ehemaligen Franziskanerkloster sind der Ingolstädter Konvent der Kapuziner, sowie der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) untergebracht. Für die Beratung, insbesondere im Bereich von Partnerschaftsfragen, Trennung, Scheidung, Problemen in der Familie, sowie die Schwangerschaftsberatung sind jetzt adäquatere Räumlichkeiten vorhanden, als dies früher der Fall war.

Etwa 2,9 Millionen Euro hat das Bistum Eichstätt in die Sanierung der Räume des ehemaligen Franziskanerklosters investiert. So waren sämtliche Leitungen und Rohre in einem dringend renovierungsbedürftigen Zustand. Neben neuen Sanitäranlagen und neuer Elektroinstallation wurde auch ein Anschluss an die Fernheizung für Kloster und Kirche realisiert. Neue Fenster und der Einbau entsprechender Wärmedämmung führen zu einer verbesserten Energiebilanz. Die Außenrenovierung der Fassaden, die Dachstuhlsanierung und die Erneuerung der Fußböden runden die umfangreichen Maßnahmen ab. Einen besonderen Schwerpunkt bildete auch der Brandschutz für das Gebäude, das in seinen Ursprüngen auf das 18. Jahrhundert zurück geht.

Das ehemalige Franziskanerkloster befindet sich seit Juli 2007 im Besitz des Bistums Eichstätt. Vorher gehörte es dem Freistaat Bayern, die große Baulast lag aber bei den Franziskanern, die das Kloster zum Ende des Jahres 2005 aufgeben mussten. Personelle aber auch finanzielle Engpässe waren damals der Grund dafür, die seit 1275 bestehende Klostertradition zu beenden. Die anstehenden Sanierungen, vor allem die fällige Erneuerung der elektrischen Leitungen, die Renovierung der Rohre aus der Nachkriegszeit, der hohe Energieverbrauch des Hauses und verschärfte feuerpolizeiliche Bestimmungen und Auflagen bedeuteten eine hohe finanzielle Belastung, welche für die Franziskaner nicht mehr zu tragen gewesen war.

Die franziskanische Tradition konnte dann dennoch weiter geführt werden. Zum Jahresbeginn 2006 übernahm die bayerische Kapuzinerprovinz die Seelsorge im bisherigen Franziskanerkloster. Derzeit leben vier Mönche im Ingolstädter Konvent. Die neugestalteten Räume enthalten insgesamt fünf Mönchszellen, sowie fünf Gästezimmer innerhalb der Klausur. Als weiterem Mieter stehen dem Sozialdienst katholischer Frauen etwa 700 qm Nutzfläche in den Räumen des ehemaligen Franziskanerklosters zur Verfügung.

Der „Sozialdienst katholischer Frauen“ (SkF) wurde 1899 angesichts sozialer Nöte von ehrenamtlichen Frauen in Dortmund gegründet. Engagierte Frauen betreuten Frauen und Mädchen in Notsituationen, waren in Bereichen wie der Gefangenenfürsorge, Jugendgerichtshilfe, Fürsorgeerziehung, und in der Übernahme von Vormundschaften tätig. Tätigkeiten, die heute noch zu den relevanten Aufgabenfelder des Sozialdienstes katholischer Frauen zählen. Die Ortsgruppe Ingolstadt wurde 1952 gegründet. Anlass waren die vielfältigen Gefährdungen, denen Jugendliche und Frauen in der Nachkriegssituation ausgesetzt waren. Heute betreibt der SkF in den Räumen des ehemaligen Franziskanerklosters eine Schwangerschaftsberatungsstelle, ein komplettes Familienberatungszentrum mit Angeboten im Bereich der Betreuung von straffällig gewordenen Jugendlichen oder der Trennungs- und Scheidungsberatung. Weitere Projekte sind der Elternkurs „Starke Eltern - starke Kinder“, Deutschkurse für Mütter mit Kinderbetreuung oder Gruppenangebote für Frauen, Paare und Familien vor und nach der Geburt eines Kindes. Eine Selbsthilfegruppe „Wir Frauen ohne Kinder“ und eine Gruppe für Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch runden das Angebot des SkF im ehemaligen Franziskanerkloster ab.

Das Franziskanerkloster in Ingolstadt wurde im Jahr 1275 auf Wunsch Herzog Ludwigs des Strengen gegründet. Er schenkte den „Minderbrüdern“ einen Bauplatz für Kirche und Kloster nahe dem nördlichen Stadtwall. Die Franziskanerkirche mit dem Patrozinium „Mariä Himmelfahrt“ wurde von Papst Paul VI. Im Jahr 1964 zur „Basilica minor“ erhoben. Sie beherbergt die volkstümliche „Schuttermutter“, eine Marienstatue aus dem 14. Jahrhundert, die auch heute noch als Gnadenbild in einer eigenen Seitenkapelle verehrt wird.

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