Wiedereröffnung mit Altarweihe - Wallfahrtskirche Bergen erstrahlt in neuem Glanz

Eichstätt/Bergen. (pde) - Bischof Dr. Walter Mixa aus Eichstätt wird am 14. September die Pfarr- und Wallfahrtskirche Bergen (Neuburg an der Donau) nach über zweijähriger Renovierungsphase wieder eröffnen. Der Festgottesdienst mit Altarweihe beginnt um 9.30 Uhr. Am Nachmittag findet um14.30 Uhr eine Dankandacht statt. Um 16.00 Uhr beginnt eine Führung durch die Heilig-Kreuz-Kirche.

Über zwei Jahre lang waren Bauarbeiter die Hauptbesucher in der Wallfahrtskirche Heilig-Kreuz, die auf eine über 1200 Jahre lange Geschichte zurückblickt. Während der gesamten Renovierungszeit wurde allerdings darauf geachtet, dass wenigstens die sonntäglichen Gottesdienste gefeiert werden konnten. Anlass für erste Restaurierungsüberlegungen war eine starke Rissbildung in den Gewölbedecken und den Wandkonstruktionen. In Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege entwickelte das Diözesanbauamt Eichstätt ein Sanierungskonzept. Dieses sah im wesentlichen denkmalpflegerische Maßnahmen vor, bei dem die historisch wertvolle Substanz gesichert, erhalten, restauriert und im geringen Umfang retuschiert werden sollte. Die Schäden an der tragenden Dach- und Deckenkonstruktion waren aber derart gravierend, dass im hohen Maße substanzielle Gefährdungen für die tragenden Teile bestanden. Bleichzeitig waren damit auch die äußerst wertvollen Deckenfresken in ihrer Erhaltung gefährdet.

Umfangreiche Renovierungsarbeiten

Im April 2001 begannen dann die Arbeiten mit der Aufstellung der Gerüste. Bis November 2001 wurden nahezu alle Balkenköpfe aus Fichtenholz saniert. Die verfaulten Mauerschwellen wurden stückweise herausgelöst und mit Eichenholz ergänzt. Zur dauerhaften Sicherung der Tonnendecke wurde im März 2002 eine Stahlbogenkonstruktion eingezogen, die die Druckkräfte der Dachkonstruktion auf die Tonnendecke und die Außenwände reduziert.

Bei der Dachstuhlsanierung erfolgte zwangsläufig eine Neueindeckung des Daches. Der Außenputz konnte zum großen Teil erhalten werden. Anschließend erfolgte der Fassadenanstrich in Anlehnung an den historischen Befund. Die historischen Fenster wurden ausgebaut, restauriert, abgedichtet und wieder eingebaut.

Im Juni 2002 begannen die Innenarbeiten mit Reinigungs- und Festigungsarbeiten an den Putz- und Stuckdecken. Die Tünchung wurde erst im Juni 2003 abgeschlossen. Gleichzeitig erfolgte jedoch schon die Restaurierung der originalen Deckenfreskos. Sie zeigten aus den Schäden der Dachkonstruktion erhebliche Rissbildungen und hohlliegende Partien. Auch fand man umfangreichen Pilzbefall. Jetzt wurde gekittet, gepudert, retuschiert. Bereits nach der Reinigung und Abnahme des Pilzbefalls zeigten sich die Deckenfreskos in einer brillanten Farbigkeit und in herausragender künstlerischer und historischer Qualität.

Auch die Bankpodeste waren völlig verfault und wurden deshalb erneuert. Im Februar 2003 begannen dann die Arbeiten an der historischen Ausstattung: Kanzel, Orgelgehäuse, Kapellen und Altäre.

Über tausendjährige Wallfahrtsgeschichte

Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Heilig Kreuz in Bergen wurde im Jahr 787 erstmals erwähnt. Das ehemalige Benediktinerinnenkloster wurde 976 von Wiltrud, der kinderlosen Witwe des Bayernherzogs Berthold gegründet. Zur Klostergründung erhält die Gründerin einen Partikel des heiligen Kreuzes. 1542 wird das Kloster durch den protestantischen Pfalzgrafen Ottheinrich aufgehoben. Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm übergab das Kloster nach der Rekatholisierung 1635 den Neuburger Jesuiten. Diese bauten die Wallfahrt zum Kreuzpartikel aus und errichteten 1755 die heutige Kirche, die sich in die romanischen Bauteile aus dem 12. Jh. einfügt.

Die Gemeinde feiert im Jahr zwei Kreuzfeste, zu denen viele Wallfahrer anreisen.

In den Glanzzeiten der Wallfahrt (1710 bis 1730) pilgerten bis zu 116 Pfarreien zur Wallfahrt nach Bergen.