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29.09.2009

Wertorientierte Bildung als kirchliches Anliegen - Diözesanrat diskutiert bei seiner Herbst-Vollversammlung mit Bildungsexperten

Eichstätt/Beilngries. (pde) - Bei seiner Herbstvollversammlung hat sich der Diözesanrat als oberstes Laiengremium im Bistum Eichstätt intensiv mit der Einführung der Ganztagsschulen beschäftigt. Dabei lag der Schwerpunkt auf den Möglichkeiten, die sich für ein kirchliches Engagement ergeben. Der Vorsitzende des Diözesanrates, Christian Gärtner, konnte dazu ein kompetentes Podium begrüßen, das von Bernhard Löhlein, Redakteur beim kirchlichen Rundfunk im Bistum Eichstätt moderiert und geleitet wurde.

Elfriede Ohrnberger berichtete als leitende Ministerialrätin im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus direkt aus dem Ministerium über die bereits umgesetzten und noch geplanten Ausbauziele für Ganztagsschulen. Vorgabe ist, dass die Ganztagsschule eine qualitativ hochwertige Betreuung von 8 Uhr bis 16 Uhr leistet und dafür keine Elternbeiträge anfallen. Erhard Wolf, Hauptschulrektor an einer Schule in Fürth und Bezirksvorsitzender der Katholischen Erziehergemeinschaft in Mittelfranken, konnte praktische Erfahrungen aus dem Schulalltag beisteuern. Von den Eltern werden die Ganztagsklassen nicht nur im städtischen Bereich gut angenommen. Dabei sei vor allem darauf zu achten, dass in den Ganztagsklassen Schülerinnen und Schüler aus allen sozialen Schichten miteinander lernen können. Bernhard Buckenleib, Leiter des Staatsinstituts für die Ausbildung von Förderlehrern in Freising, wies darauf hin, dass in der Lehrerausbildung zukünftig neue Akzente gesetzt werden müssen. Viel stärker als bisher brauche ein Lehrer auch sozialpädagogische Kompetenzen. Für Susanne Noffke vom Referat Schule/Hochschule im Bischöflichen Ordinariat Regensburg ist besonders wichtig, dass die Kirchen darauf achten, dass neben „verwertbaren“ Wissen auch die „wertorientierte“ Bildung nicht zu kurz kommt.

Als Fazit in der anschließenden Diskussion ergab sich: Durch die Einführung der Ganztagsschule als Schulform verändert sich die Schullandschaft in Bayern wesentlich. Damit sich die Kinder und Jugendlichen gemäß ihren Fähigkeiten und Anlagen gut entwickeln können, brauche es das Zusammenwirken aller gesellschaftlicher Kräfte, insbesondere auch der Kirchen. Für die Kirchen bietet sich die Chance, durch das Engagement von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitern an der Gestaltung nachhaltig mitzuwirken. Der Diözesanrat Eichstätt möchte den dazu notwendigen Diskussionsprozess in den Pfarrgemeinden und Verbänden anregen, damit Angebote in kirchlicher Trägerschaft möglichst vielfältig in die Schule eingebracht werden.

Weiteres Thema der Vollversammlung war die Nachwahl eines Vertreters in das Zentralkomitee der Katholiken in Deutschland. Für den in diesem Jahr verstorbenen früheren Diözesanratsvorsitzenden Dieter Salomon wurde einstimmig der Dekanatsratsvorsitzende von Weißenburg Jürgen Saalwirth gewählt. Informiert wurde über Vorbereitungen für die am 7. März 2010 angesetzten Pfarrgemeinderatswahlen. Außerdem gab es Informationen zum 2. Ökumenischen Kirchentag 2010 in München.

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